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Ratgeber > Zahngesundheit > Plaque & Zahnbelag
13.09.2022 | 5:35 min

Plaque & Zahnbelag - effektiv entfernen und Krankheiten vorbeugen

Nahrungsreste, Bakterien und Speichel setzen sich als weißlicher Belag auf den Zähnen ab. Wird Plaque nicht regelmäßig entfernt, bildet sich Zahnstein und das Risiko für Karies und Zahnfleischerkrankungen steigt. In unserem Ratgeber erfahren Sie unter anderem, was den bakteriellen Zahnbelag verursacht und wie Sie der Entstehung des Biofilms vorbeugen.

    • Plaque legt sich als schädlicher, weicher Biofilm über die Zähne.
    • Das begünstigt Karies und Parodontose.
    • Plaque verhärtet durch Mineralien im Speichel zu Zahnstein.
    • Mit der täglichen Zahnpflege entfernen Sie weiche Plaque und reduzieren Zahnsteinbildung.
    • Zahnstein sollte der Zahnarzt regelmäßig entfernen.
    Gebiss mit Zahnbelag und Zahninstrumenten - 3D-Illustration

    Text fachlich geprüft von Cristina Fischer, AllDent Zahnzentrum Leipzig

    Wie entsteht Plaque?

    Biofilm an sich ist nichts Schlechtes. Schon kurz nach dem Zähneputzen bildet sich bereits ein dünner Schutzfilm aus Eiweißen und Speichel über den Zähnen. Dieser schützt die Zahnoberflächen vor Säureangriffen. Erst wenn sich auf diesem sogenannten Pellikel Bakterien aus der Mundflora sammeln, beginnt die Plaque-Bildung.

    Mehr als 800 verschiedene Arten von Bakterien tummeln sich in unserer Mundhöhle. Ein Großteil davon ist harmlos und teilweise sogar nützlich.

    Lebensmittel mit viel Zucker und Weißmehl fördern das Wachstum schädlicher Bakterien. Diese Bakterien bilden Plaque, einen klebrigen Belag. Besonders gern lagert sich der Film in den Grübchen der Kauflächen, auf freiliegenden Zahnhälsen oder in Zahnzwischenräumen ab. Verhindern lässt sich die Ablagerung nicht.

    Wichtig ist, die Plaque mindestens zweimal täglich zu entfernen, da sonst auf Dauer harter Zahnstein entsteht. Oftmals wird die Bildung von Zahnstein auch als „Verkalkung von Plaque“ bezeichnet. 

    Gut zu wissen

    Unser Speichel transportiert schädliche Bakterien und Viren aus dem Mundraum und verdünnt entstehende Säuren. Um den Speichelfluss zu unterstützen, sollten Sie viel Wasser trinken. Auch zuckerfreie Kaugummis oder Lutschbonbons fördern die Speichelbildung.

    Was ist der Unterschied zwischen harter und weicher Plaque?

    Weiche Plaque lässt sich mit der Zahnbürste leicht beseitigen, bei harten Belägen ist das nicht möglich.

    Bei der täglichen Zahnpflege entfernen Sie den weichen Belag, der sich ständig neu bildet. Lagern sich Mineralien ein, verhärten die weichen Beläge und es bildet sich Zahnstein. Verhärtet sich die Plaque mit mineralischen Blutbestandteilen an den Wurzeloberflächen in schwer zugänglichen Zahnfleischtaschen, spricht der Zahnarzt von Konkrementen. Man spricht von supragingivalen Zahnstein, wenn die Ablagerungen oberhalb des Zahnfleischsaums liegen und von subgingivalen Zahnstein, wenn die Zahnfleischtaschen betroffen sind. 

      Zahnpflege und Mundhygiene gegen Plaque – Ratgeber Zahngesundheit

      Wie entferne ich Plaque?

      Den weichen Biofilm entfernen Sie am besten durch gründliches Zähneputzen zweimal täglich.

      Eine fluoridhaltige Zahncreme versorgt den Zahnschmelz mit wichtigen Mineralien. Fluorid ist effektiv im Kampf gegen den Biofilm, da es den Zahnschmelz stärkt und so widerstandsfähiger gegen die Säuren macht. Wissenswertes zur Zahnpasta mit oder ohne Fluorid erfahren Sie im Ratgeber des Münchener Verein.

      Reinigen Sie zudem die Zahnzwischenräume mit Zahnseide, um auch für die Zahnbürste schwer zugängliche Stellen effektiv von Plaque zu befreien. Die Verwendung einer Munddusche allein reicht übrigens nicht aus, denn der Wasserstrahl spült zwar Speisereste aus den Zwischenräumen, entfernt aber die Ablagerungen nicht ausreichend.  

      Idealerweise gehen Sie bei der täglichen Mundhygiene wie folgt vor:

      1. Reinigen Sie die Zähne nach der sogenannten "Bass-Methode": Dabei setzen Sie die Zahnbürste am Rand des Zahnfleischs an und putzen vom Zahnfleisch weg in Richtung Zahn, also von Rot nach Weiß. Führen Sie rüttelnde Bewegungen aus, um Zahnbelag zu lockern. 
         
      2. Putzen Sie nacheinander die Kauflächen, dann die Außenflächen und zuletzt die Innenseiten der Zähne. 
         
      3. Verwenden Sie Interdentalbürsten und/oder Zahnseide zur Reinigung der Zahnzwischenräume und unterhalb des Zahnfleischrandes.
         
      4. Entfernen Sie Beläge auf der Zunge mit einem Zungenschaber, um die Bakterienanzahl in der Mundhöhle zu minimieren. 

      Gut geeignet ist eine Zahnbürste mit einem nicht zu großen Bürstenkopf sowie weichen bis mittelharten Borsten. Wichtig ist, die Zahnbürste regelmäßig zu wechseln. Achten Sie bei der Reinigung darauf, nicht zu viel Druck auszuüben, da es sonst zu Schäden am Zahnfleisch kommen kann. 

      Hilfreich ist zudem eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung, bei der in der Zahnarztpraxis Ablagerungen entfernt werden, die Sie selbst schlecht erreichen können,. Sinnvoll sind zudem halbjährliche Kontrolltermine beim Zahnarzt sowie eine einmal jährliche Prophylaxebehandlung. Oftmals stärkt der Arzt die Zähne dabei mit einem fluoridhaltigen Lack, die die Zähne weniger anfällig machen. 

      Der Zahnarzt kann die Ablagerungen mit speziellen Färbemitteln sichtbar machen. So können Sie anhand der Verfärbungen erkennen, welche Stellen für die Ablagerungen besonders anfällig sind. Ihre künftige Putzstrategie können Sie dann entsprechend anpassen. 

      Gut zu wissen

      Bakterielle Plaque lagert sich nicht nur auf den Zähnen, sondern auch auf Prothesen oder Zahnspangen ab. Daher ist bei den Spangen und dem Zahnersatz ebenfalls auf eine gute Hygiene zu achten. Im schlimmsten Fall breitet sich die Plaque sonst von dort aus auf die benachbarten Zähne aus. 

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      Wie beuge ich der Bildung von Plaque vor?

      Neben der täglichen Mundhygiene spielt die Ernährung eine wichtige Rolle im Kampf gegen schädliche Zahnablagerungen.

      Idealerweise verzichten Sie möglichst auf sehr zuckerhaltige Speisen und Getränke. Die Bakterien in der Mundhöhle wandeln den Zucker in aggressive Säure um, die den Zahnschmelz angreift. In der Mundhöhle entsteht ein saures Milieu. Besonders Süßigkeiten wie Karamellbonbons oder auch Chips bleiben gern an den Zähnen kleben und geben damit den Bakterien eine ausgezeichnete Chance, sich zu vermehren.

      Denken Sie daher besonders nach dem Genuss kariesfördernder Lebensmittel daran, die Zähne zu putzen, um ein neutrales Mundmilieu zu schaffen. Aber Achtung: Bitte nicht direkt nach dem Genuss solcher Lebensmittel die Zähne putzen! Die Säuren haben Mineralien aus dem Zahnschmelz gelöst. Der Speichel hat ihn noch nicht remineralisiert und die Zahnbürste kann daher den Schmelz beschädigen. Lieber viel Wasser trinken oder einen zuckerfreien Kaugummi kauen und frühestens nach einer halben Stunde Zähne putzen.

      Cristina Fischer, Zahnärztin im AllDent Zahnzentrum Leipzig

      Anfällig für Plaque ...

      ... sind vor allem Stellen, die rau oder schwer zu putzen sind: etwa Zahnzwischenräume, Furchen und Vertiefungen auf den Backenzähnen (Fissuren), aber auch bestehender Zahnstein. Zähneputzen allein ist meist nicht genug. Regelmäßige professionelle Zahnreinigungen erreichen auch kritische Stellen. Achten Sie auf eine Ernährung mit wenig Zucker und Weißmehl. Was klebt oder lange die Zähne umspült, schadet am meisten.

      Cristina Fischer | Zahnärztin im AllDent Zahnzentrum Leipzig, mit langjähriger Erfahrung im gesamten zahnärztlichen Spektrum, speziell bei ängstlichen Patienten

      Mundhygiene: Ultraschall-Zahnreinigungsgerät zur Entfernung von Zahnstein und Plaque

      Kann ich Zahnstein selbst entfernen?

      Bakterielle Beläge auf den Zähnen sollte man regelmäßig entfernen. Haben sich die Ablagerungen erst verhärtet, hilft nur noch die Zahnsteinentfernung beim Zahnarzt. Der Zahnarzt oder eine zahnmedizinische Fachkraft entfernt die Ablagerung manuell mit geeigneten Handinstrumenten, mittels Ultraschall oder einem Pulverstrahl-Gerät (Airflow). Hat sich der Zahnstein bereits unter dem Zahnfleisch abgelagert, empfinden Patienten die Behandlung unter Umständen als unangenehm. Im Anschluss an die Zahnsteinentfernung behandelt die Fachkraft die Oberflächen der Zähne mit einer Polierpaste, um so erneuten Ablagerungen vorzubeugen.

      Die ZahnGesund-Tarife des Münchener Verein beinhalten Versicherungsleistungen für Zahnprophylaxe (Zahnreinigung), Zahnersatz und sonstige Zahnarztkosten.

      Wenn Sie erfahren möchten, welche Hausmittel gegen Zahnbelag helfen, empfehlen wir unseren Artikel „Zahnbelag Hausmittel: 10 Tipps, wie Sie Plaque vorbeugen und entfernen“.

      Was sind die Folgen von Zahnbelägen?

      Werden Plaque und harte Zahnbeläge nicht regelmäßig entfernt, drohen Erkrankungen wie Karies oder Parodontitis. Auch für Mundgeruch können Beläge mit-verantwortlich sein. 

      Wenn Sie nicht regelmäßig zur Zahnbürste greifen, zeigt sich bereits nach einigen Tagen ein weiß-gelblicher Belag auf den Zahnoberflächen (1), der mit bloßem Auge zu sehen ist. Bei Kaffee- und Teetrinkern oder Rauchern verfärben sich die Beläge schnell und präsentieren sich besonders intensiv. Ein erstes Anzeichen für problematische Veränderungen ist oftmals Mundgeruch, der durch Speisereste entsteht, die sich im Mund sammeln.

      Zahnbelag als Auslöser einer Parodontitis – Verlauf als 3D Animation

      Im Biofilm haben Bakterien beste Chancen, sich zu vermehren. Sie wandeln Zucker und einfache Kohlenhydrate in Säuren um. Diese lösen Mineralien aus dem Zahnschmelz und können so Karies verursachen.

      Auch Zahnfleischentzündungen (2) werden durch die schädlichen Bakterien begünstigt. Werden diese Entzündungen nicht behandelt, droht eine Parodontitis (3), die langfristig zu Zahnausfall (4) führen kann: Durch die Erkrankung weicht das Zahnfleisch zurück, der Kieferknochen baut sich ab und die Zähne lockern sich. 

      Wie stärke ich mein Zahnfleisch?

      Ein gesundes Zahnfleisch ist die Grundlage für gesunde Zähne. Darum ist nicht nur die Reinigung der Zähne, sondern auch die Pflege des Zahnfleischs wichtig. Gesundes Zahnfleisch ist leicht rosa und umschließt die Zahnhälse fest. Zeigen sich Schwellungen oder Blutungen, deutet das auf eine Zahnfleischentzündung hin. Auch ein schlechter Geschmack im Mund kann auf Probleme in der Mundhöhle hinweisen.  Wichtig ist, den Bakterien keine Chance zu geben, das Zahnfleisch zu schwächen und sich anzusiedeln.

      • Hilfreich bei gereiztem Zahnfleisch sind Hausmittel wie Kamillen- oder Salbeitee als Mundspülung.
      • Sehr gut geeignet ist auch eine Massage des Zahnfleischs, mit der Sie die Durchblutung anregen.
      • Lassen sich die Symptome nicht lindern, sollten Sie unbedingt einen Zahnarzttermin vereinbaren. Mit einer professionellen Zahnreinigung ist der erste Schritt auf dem Weg zu gesunden Zähnen und Zahnfleisch getan.
      • Über weitere Maßnahmen beraten Sie sich mit dem Experten. 

      Fazit – regelmäßige Plaqueentfernung fördert die Zahngesundheit

      • Vernachlässigen Sie die tägliche Mundhygiene, bildet sich Plaque, die einen Nährboden für Bakterien darstellt.
      • Verhärten die Beläge, führt das zu Zahnstein und unter Umständen zu weiteren Erkrankungen.
      • Wichtig ist also eine regelmäßige Entfernung des schädlichen Biofilms mindestens zwei Mal täglich.
      • Kontrolltermine und professionelle Zahnreinigungen beim Zahnarzt ergänzen die alltägliche Pflege perfekt. 

      Hinweis: Unsere Artikel liefern allgemeine Informationen zu möglichen zahnärztlichen Behandlungen, ohne dass damit ein Rechtsanspruch auf Leistungen aus unseren Zahnzusatzversicherungen abgeleitet werden kann. Es gelten die entsprechenden Vertragsgrundlagen (AVB sowie die jeweiligen Tarifbedingungen). Leistungsanträge werden im jeweiligen Einzelfall auf Vorliegen der Voraussetzungen für einen Leistungsanspruch geprüft.

      Quellen

      EDCI: www.ecdi.de/
      DentNet: www.dentnet.de
      Colgate: www.colgate.de
      Aubacke - Zahnarztpraxis: www.aubacke.de (https://aubacke.de/plaque.htm)
      Netdoktor: www.netdoktor.de

      Alle abgerufen am 18.03.2021.

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