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Ratgeber > Zahngesundheit > Tipps & Hausmittel zur Behandlung von Karies
10.01.2023 | 6:50

Karies selbst entfernen: 9 Tipps & Hausmittel zur Behandlung von Karies

Viele Patienten schrecken vor dem Gedanken an den Bohrer beim Zahnarzt zurück. Abhängig vom Stadium der Erkrankung kann Karies auch ohne Bohren entfernt werden. Die folgenden 9 Tipps und Hausmittel helfen Ihnen, beginnende Karies selbst zu entfernen und der Entstehung vorzubeugen.

    • Es ist nicht möglich, Karies selbst zu entfernen.
    • Bei Karies sollte immer ein Zahnarzt aufgesucht werden.
    • Hausmittel können das Bakterienwachstum hemmen.
    • In einem frühen Stadium ist Kariesentfernung ohne Bohren möglich.
       
    Karies selbst entfernen

    #1 Karies Anzeichen genau beobachten

    Karies entsteht durch schädliche Bakterien in unserer Mundhöhle. Es ist ein längerer Prozess, bis sich das gefürchtete Loch im Zahn zeigt. Die Erkrankung beginnt bereits mit der Bildung eines Biofilms auf unseren Zähnen. Wird dieser Belag nicht regelmäßig entfernt, greifen irgendwann schädliche Säuren den Zahnschmelz an und es entwickelt sich Karies. Besonders tückisch ist, dass Betroffene erst Schmerzen spüren, wenn die Erkrankung am Zahnbein angekommen ist.

    Entscheidend ist daher, Anzeichen für die Entstehung von Karies zu beachten und rechtzeitig einzugreifen. Es gibt verschiedene Symptome, die auf die Zahnerkrankung hinweisen können:

    In diesen Fällen kann der Zahnarzt unter Umständen Karies ohne Bohren entfernen. Beobachten Sie Veränderungen an Ihren Zähnen, sollten Sie daher schnell handeln und einen Termin bei Ihrem Zahnarzt vereinbaren. Der Mediziner kann beginnende Karies diagnostizieren und eine individuelle Behandlung empfehlen. Sie selbst können mit verschiedenen Hausmitteln gegen Karies ein Fortschreiten der Erkrankung verhindern.

    Auch bei großer Zahnarztangst empfiehlt sich ein rechtzeitiger Termin, um schlimmere Schäden zu vermeiden. Wie Sie mit großer Angst vor dem Zahnarzt umgehen, erfahren Sie in unserem Ratgeber „Angst vorm Zahnarzt überwinden: Tipps gegen Ihre Zahnarztphobie“.

    #2 Bei Verdacht auf Karies auf Zahnverfärbungen achten

    Erste Anzeichen für eine Karieserkrankung können weiße Flecken auf den Zähnen sein. Diese auch White Spots genannten Flecken deuten darauf hin, dass Mineralien aus dem Zahnschmelz entzogen werden und sich Initialkaries bildet.

    Karies entwickelt sich in verschiedenen Stufen:

    Stadium
    Fortschritt der Erkrankung
    1. Stadium White Spots auf den Zähnen
    2. Stadium Karies im Zahnschmelz, Initialkaries
    3. Stadium Karies im Dentin (Zahnbein)
    4. Stadium Tiefer Karies im Zahnmark, Entzündungen und Schmerzen sind möglich

    Gut zu wissen

    Beim täglichen Zähneputzen sollten Sie Ihre Zähne auf eventuelle Verfärbungen prüfen. Wenn Sie schnell einschreiten und bei Entdecken der White Spots einen Zahnarzttermin vereinbaren, können Sie die Ausbreitung der Krankheit verhindern. Initialkaries lässt sich in der Regel ohne Bohren entfernen.

    Weiße Zahnpasta, aufgetragen auf einer roten Zahnbürste vor verschwommenem Hintergrund.

    #3 Fluorid gegen Karies verwenden

    Mit Fluorid können Sie dafür sorgen, dass sich auf dem Zahnschmelz eine Schutzschicht bildet und keine Bakterien eindringen können. Die Zahnärztekammer Nordrhein-Westfalen empfiehlt die Verwendung fluoridhaltiger Zahnpasten, Gele oder Spülungen.

    Mögliche Schäden durch Überdosierung von Fluorid werden häufig diskutiert. Wenn Sie mehr darüber wissen möchten, empfehlen wir unseren Artikel „Zahnpasta mit oder ohne Fluorid? Pro & Contra, Alternativen“.

    Gibt es bereits Verfärbungen auf den Zähnen, kann das nur der Zahnarzt behandeln. Es empfiehlt sich eine gründliche Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis und das Auftragen eines speziellen Fluoridlacks. Gerade in diesem frühen Stadium ist beginnende Karies noch heilbar, ohne dass der Zahnarzt zum Bohrer greifen muss.

    #4 Rechtzeitig zum Zahnarzt und Bohren verhindern

    Kariesbakterien lösen Mineralien aus dem Zahn heraus und machen so den Zahn porös. Rechtzeitig erkannt, kann dieser Prozess durch eine mikroinvasive Infiltration gestoppt werden. Vor allem wenn die Zahnoberfläche noch intakt ist und Zahnzwischenräume von Karies betroffen sind, ist diese Kariesbehandlung ohne Bohren hilfreich. Ist die Erkrankung weiter fortgeschritten, hilft leider nur noch die Entfernung mithilfe eines Bohrers.

    Die Kariesinfiltration besteht aus mehreren Schritten:

    • Diagnose der Karies mit einer Röntgenaufnahme
    • Reinigung des betroffenen Zahns
    • Verwendung eines sogenannten Kofferdamms, um den Zahn vom restlichen Mundraum abzugrenzen
    • Auftragen eines speziellen Gels, um die von Karies betroffene Stelle anzusetzen, dabei verwendet der Zahnarzt ein Applikatorsystem mit einer hauchdünnen Folie
    • Das Gel öffnet die Poren des erkrankten Zahnschmelzes innerhalb von etwa zwei Minuten
    • Reinigung des betroffenen Bereichs
    • Auftragen eines dickflüssigen Kunststoffs. Dieses Infiltrat füllt den Zahnschmelz wieder auf und verschließt kleinste Hohlräume
    • Aushärten des eingebrachten Kunststoffs mit einer UV-Lampe
    • Wiederholung des Vorgangs mit Einbringen des Kunststoffs
    • Politur des Zahns

    Was kostet die Kariesbehandlung ohne Bohren?

    Die Kosten der mikroinvasiven Kariesinfiltration betragen abhängig vom Aufwand zwischen 80 und 120 Euro. Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Kariesbehandlung ohne Bohren nicht. Die Infiltration zahlen Patienten aus eigener Tasche.

    Tipp

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    #5 Antibakterielle Hausmittel gegen Karies

    Es ist nicht möglich, Karies selbst zu entfernen, die Behandlung ist nur durch einen Zahnarzt möglich. Dennoch können Sie mit verschiedenen Hausmitteln der Entstehung von Karies vorbeugen und für eine Remineralisierung angegriffener Zähne sorgen. Zahnlöcher können diese Mittel jedoch nicht beseitigen.

    Einige Hausmittel wirken bakteriell und können in Form einer Mundspülung Karies vorbeugen.

    Verschiedene Hausmittel wirken antibakteriell und sind hilfreich im Kampf gegen Kariesbakterien:

    Salz

    Spülen Sie die Mundhöhle mit einer Lösung aus lauwarmem Wasser und einem Teelöffel Salz aus. Das Salz kann das Wachstum der Bakterien mindern.

    Ölziehen

    Oliven- oder Kokosöl unterstützt die Entfernung schädlicher Bakterien. Nehmen sie einen Esslöffel des Öls in den Mund und ziehen das Ganze für etwa 20 Minuten kräftig durch die Zähne, danach alles ausspucken.

    Knoblauch

    Kauen Sie auf einer Knoblauchzehe oder bereiten eine Mundspülung aus Wasser und einer zerdrückten Knoblauchzehe zu. Spülen Sie damit regelmäßig die Mundhöhle aus.

    Süßholz

    Das Kauen auf einer Süßholzwurzel kann das Wachstum der Bakterien verlangsamen.

    Teebaumöl

    Teebaumöl hat entzündungshemmende Eigenschaften, es hilft, wenn Sie Ihr Zahnfleisch für einige Minuten mit dem Öl massieren und danach die Mundhöhle gut ausspülen.

    Neemrinde oder Neemblätter

    Der Niembaum enthält eine Vielzahl wirkungsvoller Inhaltsstoffe mit unterschiedlichen Anwendungsbereichen. Das Kauen auf einem Stück Neemrinde oder einem Neemblatt hat eine antibakterielle Wirkung und beugt so der Ausbreitung von Kariesbakterien vor.

    #6 Hausmittel gegen Schmerzen bei Karies

    Hat die Karies bereits den Zahnhals erreicht, treten plötzlich Schmerzen auf. Um die Zeit bis zum Zahnarzttermin zu überbrücken, können Sie auf Hausmittel gegen Karies zurückgreifen:

    Gewürznelke

    Nelken wirken antibakteriell und entzündungshemmend. Kauen Sie auf einer ganzen Nelke oder behandeln die schmerzenden Stellen am betroffenen Zahn mit Nelkenöl.

    Salbeitee

    Salbei hat sich bei Entzündungen als beruhigend erwiesen. Spülen Sie daher Ihren Mund mit Salbeitee aus oder genießen Sie den Tee wie gewohnt.

    Zwiebeln

    Zerkleinern Sie eine Zwiebel und fertigen aus einem Geschirr- oder Taschentuch und den Zwiebeln eine Kompresse, die Sie von außen auf die betroffene Stelle legen.

    Gut zu wissen

    Die verschiedenen Hausmittel verschaffen Ihnen unter Umständen für kurze Zeit Linderung, können aber den Gang zum Zahnarzt nicht ersetzen!

    #7 Mit gesunder Lebensweise Karies vorbeugen

    Damit Sie nicht auf den Gedanken kommen müssen, Karies selbst zu entfernen, sollte die Erkrankung im besten Fall gar nicht entstehen. Mit einer gesunden Ernährung und der Vermeidung von Zucker beugen Sie der Zahnkrankheit vor.

    Vor allem kohlenhydrathaltige Lebensmittel liefern den schädlichen Bakterien die notwendige Energie, um sich in der Mundhöhle auszubreiten. Die Bakterien wandeln Zucker aus der Nahrung in Säuren um, die den Zahnschmelz schädigen und so die Entstehung von Karies begünstigen.

    Zuckerfreier Kaugummi kann den Speichelfluss anregen und so die Entstehung von Karies vorbeugen.

    Vermeiden Sie eine ungesunde Ernährung und verzichten vor allem auf zuckerhaltige Zwischenmahlzeiten oder gesüßte Softdrinks. Fruchtsäfte und andere saure Lebensmittel können den Zahnschmelz angreifen, das bietet Kariesbakterien einen optimalen Nährboden.

    Das beste Mittel gegen die Zahnkrankheit ist eine ausgewogene und bewusste Ernährung. Idealerweise stehen vor allem Gemüse, Obst und Vollkornprodukte auf dem Speiseplan.

    Tipp

    Nach einer Mahlzeit kann zuckerfreier Kaugummi den Speichelfluss anregen und so die Bakterien an der Produktion schädlicher Säuren hindern. Wenn Sie nach dem Essen keine Gelegenheit zum Zähneputzen haben, sind zahnpflegende Kaugummis mit Xylit zu empfehlen.

    #8 Regelmäßige Kontrolltermine und Zahnprophylaxe

    Entscheidend für einen gesunden Zahnstatus sind regelmäßige Kontrolltermine bei Ihrem Zahnarzt. Idealerweise gehen Sie alle 6 oder 12 Monate zum Zahnarzt. Die Abstände sollte der Zahnarzt auf Grundlage des Gesundheitszustands Ihrer Zähne festlegen.

    Der Profi erkennt eine beginnende Karies. Durch einen frühzeitigen Behandlungsbeginn kann ein Fortschreiten der Erkrankung verhindert und unter Umständen ohne Bohren behandelt werden.

    Ein wichtiger Bestandteil der Vorbeugung von Karies ist die professionelle Zahnreinigung. Auch wenn Patienten ihre Zähne sehr sorgfältig reinigen, gibt es kleinste Ecken, die mit der Zahnbürste nicht erreicht werden können. Sammeln sich an diesen Stellen Bakterien, kann Karies entstehen.

    Zusätzlich zu den Kontroll Terminen sollten Sie daher mindestens einmal jährlich eine Zahnprophylaxe durchführen lassen. Dabei reinigt das Zahnarztteam Zähne und Zahnzwischenräume gründlich und beseitigt schädliche Bakterien aus der Mundhöhle. Mehr erfahren Sie in unserem Ratgeber „Professionelle Zahnreinigung: Kosten, Ablauf, Pro & Contra“.

    Gut zu wissen

    Die Kosten für die Prophylaxe tragen gesetzliche Versicherer nicht. Vom Münchener Verein erhalten Sie zweimal jährlich in den ZahnGesund-Tarifen der Zahnzusatzversicherung zwischen 75 und 100 Euro.

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    #9 Konsequente Mundhygiene zu Hause

    Mit einer konsequenten täglichen Zahnpflege beugen Sie der Entstehung von Zahnkrankheiten vor. Reinigen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal täglich und nutzen dabei auch Zahnseide oder Interdentalbürsten, um Zahnzwischenräume zu erreichen.

    Die richtige Putztechnik spielt eine wesentliche Rolle: So sollten Sie die Zähne mit rüttelnden, senkrechten Bewegungen reinigen, um Ablagerungen möglichst wirkungsvoll zu entfernen. Ein zu kräftiger Druck ist nicht zu empfehlen, dadurch könnte das Zahnfleisch geschädigt werden.

    Eine gute Wahl sind Zahnbürsten mit einem kleineren Kopf und weichen bis mittelharten Borsten.

    Fazit: Karies kann nur der Zahnarzt entfernen

    • Es ist nicht möglich, Karies selbst zu entfernen. Sie können der Entstehung lediglich vorbeugen und dafür sorgen, dass sich keine Zahnbeläge und schädliche Bakterien bilden.
    • Allein mit sorgfältigem Zähneputzen können Sie Karies nicht beseitigen. 
    • Achten Sie unbedingt auf weiße Flecken auf Ihren Zähnen, die auf Karies hindeuten können.
    • In einem frühen Stadium kann der Zahnarzt Initialkaries ohne Bohren behandeln. Möglich ist das, wenn die Zahnoberfläche noch nicht angegriffen wurde.
    • Bei tiefer oder fortgeschrittener Karies ist die Behandlung nur mit Bohren möglich, indem der Zahnarzt die zerstörten Bereiche des Zahns entfernt.
    • Mit Hausmitteln können Sie die Anzahl schädlicher Bakterien in der Mundhöhle verhindern und kurzfristig Schmerzen lindern.
    • Der Zahnarzttermin ist bei einer Karieserkrankung unerlässlich und sollte idealerweise direkt nach dem Bemerken von Symptomen stattfinden.

    Hinweis: Unsere Artikel liefern allgemeine Informationen zu möglichen zahnärztlichen Behandlungen, ohne dass damit ein Rechtsanspruch auf Leistungen aus unseren Zahnzusatzversicherungen abgeleitet werden kann. Es gelten die entsprechenden Vertragsgrundlagen (AVB sowie die jeweiligen Tarifbedingungen). Leistungsanträge werden im jeweiligen Einzelfall auf Vorliegen der Voraussetzungen für einen Leistungsanspruch geprüft.

    Quellen

    Dentist Steven K. Okamato: www.okamotodds.com
    Dentalwissen: dentalwissen.com
    Focus: praxistipps.focus.de

    (alle abgerufen am 21.12.2022)

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