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Ratgeber > Zahngesundheit > Zahn abgebrochen
22.09.2023 | 6:50

Zahn abgebrochen: Erste-Hilfe-Maßnahmen, Behandlung & Kosten

Der Biss auf etwas Hartes, ein unachtsamer Moment beim Sport oder ein Unfall – ein Zahn ist schnell abgebrochen. Nach Angaben der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung KZBV erleidet jedes dritte Kind beim Sport einen Zahnunfall. Aber auch Erwachsene können betroffen sein. In jedem Fall ist schnelles und umsichtiges Handeln erforderlich. Im folgenden Artikel erfahren Sie, welche Ursachen abgebrochene Zähne haben, wie die Erste-Hilfe-Maßnahmen aussehen und mit welchen Behandlungskosten Sie rechnen müssen.

    • Ein abgebrochener Zahn sollte umgehend behandelt werden
    • Ideal ist eine Zahnrettungsbox zum Transport eines abgebrochenen Zahns
    • Die Behandlung ist abhängig von der Schwere der Fraktur
    • Kleinere Zahnstücke können problemlos angeklebt werden
    Abgebrochener Zahn

    Zahn abgebrochen – welche Ursachen gibt es?

    Zahnschmelz ist die härteste Substanz in unserem Körper, unverwüstlich ist ein Zahn jedoch leider nicht. Es gibt verschiedene Gründe für abgebrochene Zähne:

    Gewalteinwirkung von außen

    Insbesondere die oberen Schneidezähne sind bei einem Unfall, einem Schlag oder einer Gewalteinwirkung von außen von einer Fraktur betroffen. Häufig passiert das Trauma bei einem Sportunfall. Auch der Biss in etwas Hartes wie einen Knochen, einen Kern oder eine Nuss kann zu einem Abbruch führen.


    Karies 

    Eine Karieserkrankung schwächt den Zahn und sorgt dafür, dass der Zahn an Stabilität verliert. Möglicherweise ist der Zahn bereits im Inneren von Kariesbakterien angegriffen – beim Kauen kann so schnell ein Stück Zahn abbrechen. Auch ein kariöser Zahn, der bereits mit einer Füllung behandelt wurde, kann brechen. Die Füllung ist nicht so belastbar wie das Dentin, sodass der Zahn bruchanfälliger wird.


    Wurzelbehandlung

    Bei einem wurzelbehandelten Zahn handelt es sich um einen toten Zahn, bei dem Nervenäste und Blutgefäße entfernt wurden. Der Zahn wird nicht mehr mit Nährstoffen versorgt, was zu einer brüchigen und porösen Zahnsubstanz und letztlich zum Abbrechen führt. Um den Defekt zu vermeiden, wird ein wurzelbehandelter Zahn daher idealerweise mit einer Füllung versorgt und überkront.


    Anfälliger Zahnschmelz 

    Säurehaltige Lebensmittel können den Zahnschmelz angreifen und wichtige Mineralien entziehen. Der Zahn wird porös und neigt zu Brüchen. Die Schädigung des Zahnschmelzes kann auch durch zu aggressives Zähneputzen entstehen.


    Zunehmendes Alter 

    Die Zähne werden mit zunehmendem Alter brüchiger und anfälliger, das ist Teil des natürlichen Alterungsprozesses. Durch eine konsequente Zahnhygiene lässt sich der Prozess verlangsamen.


    Zähneknirschen

    Durch das Zähneknirschen wird Zahnschmelz abgetragen, zudem üben Patienten, die unter Bruxismus leiden, extremen Druck auf die Zähne aus. Das kann Zahnfrakturen begünstigen.


    Kreidezähne

    Dieser Zahnschmelzdefekt tritt bei Kindern und Jugendlichen auf. Die Mineralisation der Zähne ist durch die Erkrankung gestört und der Zahnschmelz ist zu weich und damit anfällig für Brüche. Mehr zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel “Kreidezähne (MIH) beim Kind: Ursache, Behandlung & Prävention”.

    Wie kann ich einem abgebrochenen Zahn vorbeugen?

    Brüchige und rissige Strukturen können einen abgebrochenen Zahn begünstigen.

    Am besten kommt es gar nicht zu einer Zahnfraktur. Bei bestimmten Sportarten empfiehlt sich daher das Tragen eines Mundschutzes. Häufig brechen Zähne jedoch nicht durch einen Unfall oder einen Schlag von außen, sondern weil die Zähne brüchig und rissig geworden und so anfällig für Frakturen sind. Idealerweise nehmen Sie regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt wahr. Der Profi erkennt feine Risse im Zahnschmelz und beginnende Karies. Wird rechtzeitig behandelt und gegengesteuert, kommt es im besten Fall also nicht zu einem Schaden an der Zahnsubstanz.

    Empfehlenswert ist zudem eine jährliche oder halbjährliche professionelle Zahnreinigung, bei der das Zahnarztteam Zahnzwischenräume gründlich reinigt und Plaque entfernt. Auf diese Weise unterstützen Sie die Zahngesundheit und beugen Zahnerkrankungen vor.
     
    Darüber hinaus ist die alltägliche Zahnpflege zu Hause entscheidend für den Zahnerhalt und gesunde Zähne.

    Zahn abgebrochen – Erste-Hilfe-Maßnahmen

    Ein abgebrochener Zahn ist immer ein Schreck – wichtig ist, dass Sie schnell handeln und Ruhe bewahren. Gerade nach einer Zahnfraktur durch einen Unfall, die mit Blutungen einhergeht, ist es entscheidend, besonnen und überlegt zu reagieren. Der Betroffene sollte lose, in der Mundhöhle befindliche Zahnteile nicht verschlucken.

    Gut zu wissen

    Je schneller nach einer Fraktur die Behandlung eingeleitet wird, desto besser stehen die Chancen auf den Zahnerhalt.

    Checkliste für das Vorgehen bei einem abgebrochenen Zahn:

    • Beißen Sie auf ein sauberes Stofftaschentuch, um einen eventuellen Blutfluss zu stoppen. Zudem sollten Sie auf keinen Fall bereits gelockerte Zähne bewegen, oder versuchen, den gebrochenen Zahn selbst wieder einzusetzen.
    • Kühlen Sie die betroffene Stelle mit einer Kompresse oder einem kühlen Waschlappen.
    • Nehmen Sie Kontakt zum zahnärztlichen Notdienst auf.
    • Bewahren Sie das abgebrochene Zahnstück oder den Zahn auf. Dabei sollte die Wurzeloberfläche des Zahns nicht berührt werden, um keine Zellen zu schädigen. Auf keinen Fall darf das Zahnfragment in der Hand transportiert werden.

    Tipp

    Es gibt spezielle Zahnrettungsboxen, die sich zum Transport abgebrochener Zähne eignen. Oftmals haben Eltern, deren Kinder eine gefährliche Sportart betreiben, diese Sets zur Hand. Sie erhalten die Zahnrettungsboxen in der Apotheke oder beim Zahnarzt. Ist keine entsprechende Box zur Hand, kann der Zahn in H-Milch oder einer sterilen Kochsalzlösung gelagert werden. Ist auch das nicht zur Hand, sollte der Zahn in Speichel transportiert werden. Wichtig ist, dass der Zahn oder das Zahnstück nicht austrocknen.

    In einer Zahnrettungsbox kann der Zahn nach Angaben der KZBV bis zu 48 Stunden gelagert werden. Bei einer Aufbewahrung in Speichel oder einer Kochsalzlösung ist eine Zeit von bis zu 30 Minuten akzeptabel. In H-Milch kann der Zahn bis zu zwei Stunden aufbewahrt werden. Andere Lagerungsmöglichkeiten sind ungeeignet und führen zum Absterben der Zellen.

    Wie behandelt der Zahnarzt einen abgebrochenen Zahn?

    Um die richtige Behandlung einzuleiten, benötigt der Zahnarzt Angaben, wie es zu der Zahnfraktur gekommen ist. Gerade wenn die Fraktur nicht durch einen Unfall, sondern durch Karies oder brüchige Zähne entstanden ist, sind Informationen über die Vorgeschichte des Patienten wichtig.

    Der Zahnarzt untersucht die Zahnfraktur, um das genaue Ausmaß des Traumas zu diagnostizieren. In der Regel ist eine Röntgenaufnahme erforderlich.

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    Zahnfragment wieder ankleben

    Ist lediglich ein kleiner Teil des Zahns abgebrochen, kann der Zahnarzt das Stück wieder ankleben. Das sollte innerhalb von 24 Stunden nach dem Vorfall erfolgen. Entscheidend ist, dass das Zahnstück sicher konserviert wurde.

    Der Zahnarzt nutzt einen speziellen Kunststoffkleber und eine Blaulichtlampe, um das Zahnstück zu fixieren.

    Ist die abgebrochene Zahnecke nicht mehr vorhanden, schleift der Zahnarzt die Bruchstelle glatt und trägt Fluorid auf, um Karies zu verhindern. Ist der Zahn allerdings bereits von Karies befallen, wird die Karies entfernt und eine Krone eingebracht.

    Füllungen, Teilkronen oder Kronen

    Handelt es sich um ein Zahnstück, das nicht anklebt werden kann, ist eine Füllung aus Kunststoff denkbar. Geht es um einen größeren Zahndefekt, schlägt der Zahnarzt eine Krone oder eine Teilkrone vor. Im sichtbaren Bereich an den Schneidezähnen verwendet der Zahnarzt Keramik, sodass die Korrektur später nicht zu sehen ist.

    Behandlung bei Schädigung des Zahnnervs

    Ist die Beschädigung des Zahns so groß, dass auch der Zahnnerv betroffen ist, ist es in der Regel nicht möglich, den Zahn zu kleben. In diesen Fällen ist eine Wurzelbehandlung erforderlich, zudem wird der Zahnnerv entfernt. Nach einer Wurzelfüllung kann der Zahnarzt den Zahn wieder aufbauen.

    Im schlimmsten Fall ist der Zahnschaden so groß, dass der Zahn nicht mehr erhalten und repariert werden kann. Der Zahnarzt schlägt dann eine Brücke oder ein Implantat vor.

    Behandlung eines abgebrochenen Milchzahns

    Hat ein Kind sich einen Milchzahn ausgeschlagen oder der Zahn ist abgebrochen, kommt es bei der Behandlung ebenfalls auf die Größe der Fraktur an. Kleinere Ecken werden angeklebt oder mit einer Füllung versorgt. Bei größeren Defekten ist unter Umständen ein Lückenhalter erforderlich, wenn der Zahnwechsel noch länger als ein halbes Jahr dauert. In diesem Fall muss der Rest des gebrochenen Zahns entfernt werden.

     

    Beim Einsetzen der Zahnkrone kann der Arzt finale Änderungen vornehmen.

    Behandlung einer abgebrochenen Krone

    Nicht immer bricht ein Zahn ab, oftmals wird auch eine Zahnkrone beschädigt. Das Bruchstück kann der Zahnarzt in der Regel wieder sicher befestigen. Handelt es sich um eine größere Fraktur, wird die Krone zahntechnisch wiederhergestellt. Der Zahnarzt versorgt Sie in der Zwischenzeit mit einem Provisorium.

    Behandlung eines wurzelbehandelten, abgebrochenen Zahns

    Wurzelbehandelte Zähne sind porös und brechen häufig ab. Mit Schmerzen ist in diesen Fällen nicht zu rechnen, da es hier keine Nerven mehr gibt. Dennoch sollten Sie bei einer Fraktur einen Zahnarzt aufsuchen, der den Zahn entsprechend versorgt.

    Zahn abgebrochen: Wie hoch sind die Kosten?

    Wie hoch die Kosten für die Behandlung ausfallen, hängt davon ab, wie der geschädigte Zahn wieder aufgebaut oder ersetzt wird.

    Kosten für eine Füllung tragen die gesetzlichen Krankenversicherungen in voller Höhe. Dabei ist zu beachten, dass für Füllungen im Seitenzahnbereich nur Kosten für Amalgamfüllungen übernommen werden. Ist also ein Backenzahn abgebrochen, erhalten Sie von Ihrer Krankenkasse eine Kostenerstattung für eine Amalgamfüllung. Geht es um eine Füllung im Frontzahnbereich, übernimmt die GKV die Kosten für eine zahnfarbene Kompositfüllung. Ausnahmen gibt es bei Kindern unter 15 Jahren und Schwangeren, bei denen auf Amalgam verzichtet wird.

    Als Patient können Sie Füllungen aus höherwertigen Materialien wählen, die Mehrkosten tragen Sie aus eigener Tasche. Für Kompositfüllungen müssen Sie abhängig vom Aufwand mit Kosten zwischen 70 und 200 € rechnen. Entscheiden Sie sich also für eine Kompositfüllung im Seitenzahnbereich, liegt der Eigenanteil zwischen 30 und 160 €. Einlagenfüllungen aus Keramik sind sehr haltbar, mit etwa 550 € pro Inlay aber auch deutlich kostenintensiver.

    Ist Zahnersatz erforderlich und Sie benötigen aufgrund der Fraktur eine Krone, Teilkrone oder ein Implantat, bekommen Sie von der Krankenkasse einen Festzuschuss in Höhe von 60 % der Regelversorgung. Haben Sie Ihr Bonusheft gewissenhaft geführt, kann der Zuschuss auf bis zu 75 % erhöht werden, wenn Sie die letzten zehn Jahre regelmäßig beim Zahnarzt waren.

    Sie tragen zwischen 25 und 40 % der Zahnarztkosten selbst – bei einer höherwertigen Versorgung liegt der Eigenanteil deutlich höher. Die Kosten für eine Vollkeramikkrone liegen zwischen 700 und 1.000 €, für eine Teilkeramikkrone werden zwischen 400 und 600 € fällig.

    Wenn Sie Wert darauf legen, den abgebrochenen Zahn optisch ansprechend und hochwertig zu versorgen, strapaziert das Ihr finanzielles Budget. Mit einer privaten Zahnzusatzversicherung ergänzen Sie die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung und treffen eine ausgezeichnete Vorsorge. 

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    Fazit: Zahn abgebrochen – schnell und besonnen handeln

    • Bei einer Zahnfraktur sollten Sie möglichst umgehend einen Zahnarzt aufsuchen.
    • Gerade nach einem Unfall und wenn der Zahnverlust mit Blutungen einhergeht, ist schnelles Handeln gefragt. Wichtig ist, den abgebrochenen Zahn sicher in die Praxis zu transportieren.
    • Der Zahnarzt entscheidet abhängig von der Schwere der Verletzung über die weitere Behandlung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Fraktur zu beheben.

    Hinweis: Unsere Artikel liefern allgemeine Informationen zu möglichen zahnärztlichen Behandlungen, ohne dass damit ein Rechtsanspruch auf Leistungen aus unseren Zahnzusatzversicherungen abgeleitet werden kann. Es gelten die entsprechenden Vertragsgrundlagen (AVB sowie die jeweiligen Tarifbedingungen). Leistungsanträge werden im jeweiligen Einzelfall auf Vorliegen der Voraussetzungen für einen Leistungsanspruch geprüft.

    Fragen und Antworten zum Thema "Zahn abgebrochen"

    Wie schlimm ist es, wenn ein Stück Zahn abgebrochen ist?

    In der Regel lässt sich ein kleines Zahnstück problemlos wieder ankleben. Idealerweise suchen Sie nach dem Vorfall umgehend einen Zahnarzt oder den Notdienst auf.

    Was sollte man tun, wenn ein Zahn abgebrochen ist?

    Wichtig ist, Ruhe zu bewahren und sofort einen Zahnarzt aufzusuchen. Der abgebrochene Zahn sollte in einer Zahntransportbox aufbewahrt werden. Etwaige Blutungen können durch den Biss auf ein Stofftaschentuch gestillt werden. Zudem ist das Kühlen mit einer Kompresse zu empfehlen.

    Kann der Zahnarzt einen abgebrochenen Zahn retten?

    Ob der Zahnarzt den Zahn retten kann, hängt von der Schwere der Fraktur ab. Ein kleineres abgebrochenes Zahnstück kann der Mediziner häufig wieder ankleben. Größere Defekte werden mit einer Füllung, Krone oder Teilkrone oder einem Implantat behandelt.

    Quellen

    KZBV: www.kzbv.de
    Zahnzentrum Düsseldorf Dr. Pantas: www.dr-pantas.de 
    Zahnarztpraxis Dr. Langenbach: www.praxis-langenbach.de 
    Casa Dentalis: www.casa-dentalis.de 

    Alle abgerufen am 10.08.2023 

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