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30.05.2023 | 5:00

Zahnausfall im Alter: Welche Gründe gibt es für Zahnverlust und wie beuge ich am besten vor?

Während im Jahr 1997 noch jeder vierte 65- bis 74-Jährige unter Zahnverlust litt, ist heute nur noch jeder achte jüngere Senior betroffen. Die Fünfte Deutsche Mundgesundheitsstudie zeigt, dass wir unsere Zähne immer länger behalten. Wichtig ist, dem Zahnausfall im Alter rechtzeitig vorzubeugen und Zahnerkrankungen zu vermeiden. Im folgenden Artikel erfahren Sie, welche Gründe es für Zahnverlust im Alter gibt und wie Sie Ihre Zähne möglichst langfristig erhalten.

    Warum werden unsere Zähne mit zunehmendem Alter anfälliger?

    Moderne Behandlungsmethoden sorgen dafür, dass Zähne bis ins hohe Alter erhalten werden können. Dennoch gibt es einige Veränderungen, die sich nicht aufhalten lassen:

    • Im Laufe unseres Lebens wird der Zahnschmelz durch säurehaltige Lebensmittel oder mechanische Ursachen wie Zähneknirschen geschwächt. Zeigen sich in dieser Schutzschicht Risse, können sich Bakterien ansiedeln und Zahnerkrankungen begünstigen.
    • Im Alter wird der Speichelfluss geringer und die Neigung zu Mundtrockenheit steigt. Auch bestimmte Medikamente wie Blutdrucksenker können den Mund trockener machen. Dadurch lässt die Remineralisierung nach – unsere Zähne sind also nicht mehr so hart wie in jungen Jahren.
    • Ein weiterer natürlicher Alterungsprozess ist zurückweichendes Zahnfleisch, das die Zahnhälse empfindlicher und anfälliger macht. Das Immunsystem arbeitet nicht mehr so effizient und das Risiko für Entzündungen steigt.

    Tipp

    Ein leichter Zahnfleischrückgang ist im Alter normal. Bemerken Sie jedoch, dass Ihre Zähne unnatürlich lang wirken, kann auch eine Zahnerkrankung vorliegen. Sie sollten daher zurückweichendes Zahnfleisch immer ärztlich abklären lassen.

    Welche Gründe gibt es für Zahnausfall im Alter?

    Vor allem Zahnerkrankungen führen dazu, dass Patienten im Alter Zähne verlieren:

    • Parodontose ist der häufigste Grund für Zahnausfall im Alter. Die Erkrankung entwickelt sich schleichend, zerstört Gewebe und Knochen und greift den gesamten Zahnhalteapparat an. Ursache für die Parodontitis ist nicht entfernte Plaque, aus der sich Zahnstein bildet. Wie Sie Parodontose verhindern, erfahren Sie in unserem Artikel „Parodontose -Symptome, Vorbeugung & Behandlung“.
    • Sekundärkaries ist eine weitere Ursache für Zahnausfall bei älteren Menschen. Die auch als Wurzelkaries bezeichnete Erkrankung entsteht am altersbedingt zurückgehenden Zahnfleisch. Sekundärkaries kann sich zudem an Risikostellen wie Füllungs- oder Kronenrändern bilden.
    • Mundschleimhautveränderungen werden durch abnehmenden Speichelfluss begünstigt. Auch das Tragen von Zahnersatz kann zu Verletzungen und Druckstellen führen, die bakterielle Infektionen nach sich ziehen. 
    • Grunderkrankungen wie Diabetes und andere Stoffwechselerkrankungen können ebenfalls zu Zahnverlust führen. Patienten mit Diabetes sind häufig von Entzündungen der Mundschleimhaut betroffen. Zudem besteht ein deutlich erhöhtes Risiko, an einer Parodontitis zu erkranken, da hohe Blutzuckerwerte das Immunsystem beeinträchtigen und die Entstehung von Entzündungen begünstigen. Die Erkrankung verläuft schwerer als bei gesunden Patienten und führt schneller zum Zahnverlust.

    Zusatzversicherung für Zähne finden

    Wie lässt sich Zahnverlust im Alter vermeiden?

    Damit die eigenen Zähne bis ins hohe Alter gesund bleiben, ist eine Kombination aus regelmäßigen Zahnarzt Kontrollterminen und der häuslichen Mundhygiene ideal. Zahnerkrankungen wie Parodontitis entwickeln sich langsam. Wer seine Zähne also bereits in jüngeren Jahren vernachlässigt, muss im Laufe der Zeit mit entsprechenden Folgen rechnen.

    Folgende Anzeichen sollten Sie ernst nehmen:

    • Blutendes Zahnfleisch
    • Gerötetes Zahnfleisch
    • Zahnfleischentzündungen
    • Mundgeruch
    • Die Zähne reagieren empfindlich auf Heißes oder Kaltes

    Verschwinden diese Symptome nicht innerhalb kurzer Zeit von allein, sollten Sie umgehend einen Zahnarzttermin vereinbaren.

    Tägliche Zahnreinigung unverzichtbar für den Zahnerhalt

    Besonders wichtig ist die tägliche Reinigung der Zähne und der Zahnzwischenräume. Dazu sollten Sie entweder Zahnseide oder eine Interdentalbürste verwenden. Wer unter motorischen Einschränkungen leidet, sollte bei der Zahnreinigung eine elektrische Zahnbürste nutzen.

    Regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt

    Halbjährliche Kontrolltermine bei Ihrem Zahnarzt sind entscheidend, wenn Sie Zahnausfall im Alter vermeiden möchten. Zusätzlich zu diesen Terminen und der täglichen Mundhygiene ist eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung (PZR) zu empfehlen. Bei der Prophylaxe entfernt das Zahnarztteam Plaque und Zahnstein und reinigt auch schwer erreichbare Stellen. Wie häufig Sie zur PZR gehen sollten, besprechen Sie am besten mit Ihrem Zahnarzt. Gerade wenn körperliche Einschränkungen die tägliche Zahnroutine erschweren, sind häufigere Termine sinnvoll.

    Gut zu wissen

    Gesetzliche Krankenkassen tragen die Kosten für die Zahnprophylaxe nicht. Die Zahnzusatzversicherung des Münchener Verein übernimmt abhängig von Ihrer Tarifwahl zwei Mal jährlich zwischen 75 und 100 € für eine professionelle Zahnreinigung.

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    Zahnhygiene bei Pflegebedürftigen

    Aus der Fünften Mundgesundheitsstudie geht hervor, dass ältere Menschen mit Pflegebedarf häufiger von Karies betroffen sind und weniger eigene Zähne haben. Viele dieser Betroffenen sind nicht mehr in der Lage, die eigenen Zähne oder die Zahnprothesen ausreichend zu reinigen. In dieser Lebensphase ist es Pflegebedürftigen häufig nicht mehr möglich, sich um einen Kontrolltermin zu bemühen oder eine Zahnarztpraxis aufzusuchen.

    Wichtig ist, dass Kontrolluntersuchungen und eine konsequente Zahnreinigung auch bei Pflegebedürftigen durchgeführt werden. Einige Zahnarztpraxen bieten aus diesem Grund inzwischen eine Versorgung zu Hause oder in Pflegeheimen an.

    Tipps gegen Zahnausfall im Alter

    Mit fortschreitendem Alter sollten Sie nicht nur die Zahngesundheit im Blick haben. Wichtig ist es zudem, viel zu trinken, um der zunehmenden Mundtrockenheit entgegenzuwirken. Darüber hinaus sind eine gesunde und vitaminreiche Ernährung und der Verzicht auf Nikotin und Alkohol zu empfehlen.

    Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Zahnverlust im Alter?

    Wie der Zahnarzt die Zahnlücke schließt, ist vom jeweiligen Befund abhängig. Denkbar sind verschiedene Lösungen:

    • Ersatz eines oder mehrerer fehlender Zähne durch eine Brücke (nur möglich, wenn gesunde Nachbarzähne zur Befestigung vorhanden sind)
    • Implantate (Befestigung des Zahnersatzes auf einer künstlichen Zahnwurzel)
    • Herausnehmbarer Zahnersatz wie Voll- und Teilprothesen 

    Wissenswertes zu den verschiedenen Arten von Zahnersatz lesen Sie im Beitrag „Zahnersatz: Welche Arten gibt es und was sind die Vor- und Nachteile?“.

    Wie hoch sind die Behandlungskosten bei Zahnausfall im Alter?

    Mit welchen Behandlungskosten Sie rechnen müssen, hängt von der Art des Zahnersatzes ab. Darüber hinaus kommt es darauf an, ob Sie sich für die Regelversorgung entscheiden oder eine hochwertigere Versorgung wählen.

    Gesetzliche Krankenkassen gewähren im Rahmen der Regelversorgung üblicherweise einen Festzuschuss von 60 %. Wenn Sie Ihr Bonusheft zehn Jahre lückenlos geführt haben, erhalten Sie 75 %, bei fünf Jahren sind es 70 %. Es bleibt also ein Eigenanteil zwischen 25 und 40 % für die Regelversorgung.
    Implantate oder Prothesen aus hochwertigeren Materialien zahlen Sie komplett aus eigener Tasche. So kostet ein Implantat beispielsweise mehr als 3.000 €. Von der Krankenkasse erhalten Sie dabei im Rahmen der Regelversorgung lediglich den Festzuschuss von rund 470 €. 

    Unser Artikel „Zahnersatz Kosten: Wie viel zahlt die Krankenkasse und was muss ich selbst übernehmen?“ informiert Sie im Detail über die zu erwartenden Kosten.

    Unser Tipp

    Für die Absicherung hoher Zahnersatzkosten bei einem Zahnausfall im Alter sind die ZahnGesund Tarife des Münchener Verein perfekt: Der Testsieger von Stiftung Warentest übernimmt 100 % der Kosten, wenn Sie sich für die Premium-Tarifvariante ZahnGesund 100 entscheiden. 

     

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    Fazit: Vorbeugen, um Zahnausfall im Alter zu vermeiden

    • Parodontose und mangelnde Zahnhygiene sind die häufigste Ursache für ausfallende Zähne im Alter.
    • Oftmals zeigen sich die Folgen einer nicht behandelten Parodontitis erst mit zunehmendem Lebensalter.
    • Wichtig ist daher, möglichst von Kindheit an auf eine konsequente Mundhygiene zu achten.
    • Dazu kommen regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt und eine jährliche oder halbjährliche professionelle Zahnreinigung.
    • Zahnerkrankungen lassen sich im Anfangsstadium in der Regel gut behandeln, sodass die eigenen Zähne möglichst langfristig erhalten werden.

    Hinweis: Unsere Artikel liefern allgemeine Informationen zu möglichen zahnärztlichen Behandlungen, ohne dass damit ein Rechtsanspruch auf Leistungen aus unseren Zahnzusatzversicherungen abgeleitet werden kann. Es gelten die entsprechenden Vertragsgrundlagen (AVB sowie die jeweiligen Tarifbedingungen). Leistungsanträge werden im jeweiligen Einzelfall auf Vorliegen der Voraussetzungen für einen Leistungsanspruch geprüft.

    Zahnboutique Dr. Rainer: www.zahnboutique.ch
    Zahnersatzsparen.de: www.zahnersatzsparen.de
    Zahnarztpraxis in der Kö Galerie:  www.zahnarzt-koegalerie.de
    Bundeszahnärztekammer: www.bzaek.de

    Abgerufen am 9.5.2023

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