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14.12.2023 | 6:10

Teleskopprothese: Wissenswertes rund um Kosten, Behandlungsablauf und Arten des Zahnersatzes

Bei der Versorgung von größeren Zahnlücken gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die Teleskopprothese kombiniert festen und herausnehmbaren Zahnersatz und gilt als leistungsstarke und hochwertige Zahnersatzvariante. Mit welchen Kosten gesetzlich Versicherte bei einer Teleskopprothese rechnen müssen, welche Arten es gibt und wie die Behandlung abläuft, haben wir im folgenden Artikel für Sie zusammengestellt.

    Was ist eine Teleskopprothese?

    Das Prinzip der Teleskopprothese basiert auf Doppelkronen, daher wird dieser Zahnersatz auch als Doppelkronenprothese bezeichnet.

    Noch vorhandene, gesunde Zähne dienen bei der Befestigung der Prothese als Pfeilerzähne. Der Zahnarzt versorgt geeignete Zähne mit einer Primärkrone, einem sogenannten Innenteleskop. Die Verankerung ist fest einzementiert und kann nicht herausgenommen werden. Das Gegenstück befindet sich als Sekundärkrone im herausnehmbaren Zahnersatz, dem Außenteleskop. Die beiden Teile der Prothese greifen perfekt ineinander und schieben sich beim Einsetzen wie ein Teleskop zusammen. Die Haftreibung zwischen den beiden Kronen sorgt für einen ausgezeichneten Halt. Das Außenteleskop kann jederzeit herausgenommen werden.

    Welche Arten von Teleskopprothesen gibt es?

    Abhängig davon, ob Zahnersatz im Ober- oder Unterkiefer erforderlich ist, unterscheiden Zahnmediziner verschiedene Arten von Teleskopprothesen:

     

    Oberkiefer Unterkiefer
    Teleskopprothese mit Gaumenbügel: Der Zahnersatz eignet sich für Patienten mit nur wenigen eigenen Zähnen. Ein Gaumenbügel stützt die Prothese und sorgt für eine gleichmäßige Kräfteverteilung. Auf diese Weise werden die Pfeilerzähne geschont. Teleskoprothese mit Sublingualbügel: Zur Stabilisierung der Prothese dienen Unterzungenbügel, die für eine optimale Verteilung der Kaukräfte sorgen.
    Gaumenfreie Teleskopprothese: In diesen Fällen kommt der Zahnersatz ohne den oftmals als störend empfundenen Gaumenbügel aus. Wichtig ist, dass ausreichende Zähne zur Verankerung im Kiefer vorhanden sind. Bügelfreie Teleskopprothese: Gibt es ausreichend Pfeilerzähne, kommt der Zahnersatz ohne zusätzliche Befestigung aus.

     

    Teleskopprothesen, die ohne Gaumenbügel oder Sublingualbügel als zusätzliche Befestigung auskommen, werden auch als Teleskopbrücken bezeichnet.

    Darüber hinaus gibt es weitere Varianten, die sich nach der Art der Befestigung unterscheiden:

    Implantatgestützte Teleskopprothese 

    Bei dieser Prothesenart dienen Implantate als Pfeilerzähe für die Befestigung der Teleskopprothese. Der Zahnarzt setzt zunächst Implantate ein, im zweiten Schritt fertigt der Mediziner die Prothese. Die Behandlung ist deutlich aufwändiger und kostenintensiver als eine klassische Versorgung mit einer Teleskopprothese, da die Kosten für die Implantate hinzukommen. In der Regel sind zwischen vier und sechs Implantaten notwendig.

    Kombinierte zahn- und implantatgestützte Teleskopprothese

    Der Patient hat nur noch wenige eigene Zähne, die als Pfeilerzähne dienen. Zusätzlich zu den eigenen Zähnen versorgt der Zahnarzt den Kiefer mit Implantaten, die ergänzend zu den eigenen Zähnen als Verankerung für die Prothese verwendet werden.

    Cover-Denture-Prothese

    Eine Cover-Denture-Prothese kommt zum Einsatz, wenn nur wenige eigene Zähne vorhanden sind, die bereits vorgeschädigt sind und dem Druck einer normalen Teleskopprothese nicht standhalten würden. Die zahntragende Deckprothese verdeckt die noch vorhandenen Zähne, was zu einer deutlichen Stabilisierung führt, dennoch ist der Sitz schlechter als bei einer normalen Teleskopprothese.

    Aus welchem Material bestehen Doppelkronenprothesen?

    Der Zahnersatz besteht aus verschiedenen Materialien:

    Die Primärkrone, die der Zahnarzt in den Restzahn einsetzt, besteht in vielen Fällen aus Metall, denkbar ist aber auch die Verwendung von Titan oder Zirkonoxid (Keramik). Idealerweise besteht die Sekundärkrone in der Prothese aus dem gleichen Material.

    Der Zahnersatz selbst wird aus Kunststoff (Komposit) oder Vollkeramik (Zirkonoxid) gefertigt. Die Farbe passt der Zahnarzt an die verbliebenen Zähne an, sodass die Prothese für Dritte nicht als Zahnersatz zu erkennen ist.

    Wann eignet sich eine Teleskopprothese?

    Die Prothesenart ist in verschiedenen Fällen sinnvoll:

    • Bei Patienten, die hohe ästhetische Anforderungen an Zahnersatz stellen. Es gibt keine sichtbaren Klammern und der Zahnersatz hält ausgezeichnet.
    • Bei Patienten mit nur wenigen, aber gesunden Restzähnen.  
    • Bei Patienten mit natürlichem Restzahnbestand, bei denen der Kieferknochen bereits stark abgebaut ist. Der Knochenaufbau wäre nur mit Implantaten möglich.
    • Bei älteren Menschen, bei denen ein weiterer Zahnverlust zu erwarten ist. 

    Welche Zahnersatzvariante die beste Wahl ist, besprechen Patienten am besten mit ihrem Zahnarzt.

    Was sind die Vor- und Nachteile der Teleskopprothese?

    Die Vorteile des Zahnersatzes im Überblick:

    • Ausgezeichnete Ästhetik: Klammern und sichtbare Befestigungen sind nicht notwendig, der Zahnersatz ist für Dritte nicht zu erkennen.
    • Stabilität: Auch wenn es sich um teilweise herausnehmbaren Zahnersatz handelt, ist die Verankerung sehr gut.
    • Kräfteverteilung: Die Verankerung auf mehreren Pfeilerzähnen sorgt für eine optimale Verteilung des Kaudrucks.  
    • Erhaltung der Restzähne: Die restlichen Zähne bleiben erhalten.
    • Reinigung: Der herausnehmbare Teil des Zahnersatzes lässt sich problemlos reinigen.
    • Flexibilität: Die Prothese lässt sich bei Bedarf erweitern oder verändern, etwa wenn weitere fehlende Zähne zu ersetzen sind.
    • Haltbarkeit: Die Teleskope sind bei entsprechender Pflege sehr langlebig.
    • Handhabung: Für den Patienten ist es recht leicht, die Prothese zu handhaben.

    Es gibt auch einige Nachteile, die mit der Teilprothese einhergehen: 

    • Kosten: Im Vergleich zu anderem herausnehmbaren Zahnersatz ist diese Variante kostenintensiver.
    • Aufwändige Herstellung: Der Zahnarzt muss für jeden Zahn eine Primär- und eine Sekundärkrone anfertigen. Damit die Teile perfekt ineinandergreifen, ist eine präzise Verarbeitung unerlässlich.
    • Abschleifen gesunder Zähne: Zähne, die als Pfeiler dienen, müssen für den Halt der Prothese sehr stark abgeschliffen werden. Es besteht die Gefahr, dass diese Zähne anfälliger für Erkrankungen werden.
    • Knochenabbau: Die Zähne unter der Prothese werden nicht belastet und könnten im weiteren Verlauf von Knochenschwund betroffen sein.

    Wie ist der Behandlungsablauf beim Einsetzen einer Teleskopprothese?

    Wenn Sie sich für eine Doppelkronenprothese entscheiden, sind mehrere Zahnarzttermine erforderlich:

    • Im ersten Termin prüft der Zahnarzt den Mundstatus des Patienten und erstellt Röntgenbilder von Ober- und Unterkiefer. Ein wichtiges Kriterium ist dabei unter anderem die Stabilität und die Anzahl der vorhandenen Restzähne. Der Mediziner prüft, ob diese Zähne sich als Pfeilerzähne für die Prothese eignen. Steht fest, dass die Versorgung mit einer Teleskopprothese erfolgen wird, fertigt das Zahnarztteam einen Abdruck.
    • Die später als Pfeiler dienenden Zähne werden unter lokaler Betäubung entsprechend abgeschliffen. Es wird ein erneuter Zahnabdruck angefertigt.
    • Das Zahnlabor fertigt die Primärkrone nach den vorliegenden Abdrücken. Der Patient trägt in dieser Zeit ein Provisorium.
    • In der Zahnarztpraxis werden die Innenteleskope (Primärkronen) auf Passgenauigkeit überprüft und es erfolgt ein weiterer Abdruck, anhand dessen die Zahntechniker die Außenteleskope (Sekundärkronen) anfertigt.
    • Im letzten Termin werden die Primärkronen fest auf die Pfeilerzähne zementiert und die fertige Teleskopprothese eingesetzt. Der Mediziner prüft einen passgenauen Sitz und zeigt den Umgang mit dem Zahnersatz.

    Wie lange halten Teleskopprothesen?

    Die Doppelkronenprothese kann bis zu 20 Jahre halten. Die genaue Haltbarkeit hängt unter anderem von der Anzahl der Pfeilerzähne und der Beanspruchung ab. Wichtig ist zudem eine sorgfältige und regelmäßige Reinigung des Zahnersatzes.

    Idealerweise reinigen Sie täglich die Prothese. Spülen Sie den Zahnersatz unter fließendem Wasser und reinigen die Prothese danach mit etwas Spülmittel oder Seifenlauge. Bewährt haben sich dazu eine weiche Zahnbürste oder ein Wattestäbchen.

    Welche Alternativen zur Teleskopprothese gibt es?

    Die Doppelkronenprothese ist eine Kombination aus herausnehmbarem und festsitzendem Zahnersatz. Geht es um herausnehmbaren Zahnersatz, sind folgende Alternativen denkbar: 

    • Klammerprothese oder Modellgußprothese
    • Geschiebeprothese

    Bevorzugt der Patient festsitzenden Zahnersatz, sind Implantate eine mögliche Option.

    Wenn Sie mehr über die Arten von Zahnprothesen erfahren möchten, empfehlen wir unseren Artikel „Alles über Zahnprothesen: Arten, Kosten und Behandlungsablauf“.

    Was kostet eine Teleskopprothese?

    Wie hoch die Zahnarztrechnung ausfällt, hängt von der Anzahl der erforderlichen Teleskope und dem verwendeten Material ab. So ist eine Krone aus Gold im Vergleich zu einer Stahlkrone deutlich kostenintensiver.

    Denkbar sind Kosten zwischen 550 und 5.000 € pro Kiefer – müssen Ober- und Unterkiefer versorgt werden, beträgt der Rechnungsbetrag unter Umständen also mehr als 10.000 €.

    Entscheidet der Patient sich für eine implantatgestützte Prothese, kann sich der Gesamtpreis auf 20.000 € und mehr erhöhen.

    Was übernimmt die Krankenkasse bei einer Teleskopprothese?

    Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen im Rahmen der Regelversorgung Kosten für die einfachste Variante von herausnehmbarem Zahnersatz und zahlen einen Festzuschuss.

    Vorgesehen sind Kostenerstattungen von mindestens 60 % der Regelleistungen, den Anteil können Sie durch ein regelmäßig geführtes Bonusheft auf 70 % (5 Jahre) bzw. 75 % (10 Jahre) erhöhen.

    Unter bestimmten Voraussetzungen erkennen Krankenkassen die Teleskopprothese als Regelversorgung an und Patienten profitieren von einem höheren Zuschuss:

    • Es sind nur noch zwischen einem und drei eigene Zähne pro Kiefer vorhanden. Die Krankenkasse leistet in diesem Fall einen Zuschuss für alle Zähne, die mit Teleskopkronen zu versorgen sind.
    • Die Backenzähne sind beidseitig stark lückenhaft. Versicherte erhalten Zuschüsse für maximal zwei Doppelkronen. 

    Benötigt der Patient weitere Teleskopkronen, handelt es sich um eine Privatleistung und es werden lediglich Zuschüsse für einfache Kronen von der Krankenkasse bezahlt. 

    Unabhängig davon, ob die Teleskopprothese als rein private Leistung oder mit einem höheren Festzuschuss angefertigt wird, bleibt ein Eigenanteil zwischen 25 und 40 %. Wählt der Patient eine höherwertige Variante, kommen erhebliche Mehrkosten zu dem Eigenanteil hinzu. 

    Für eine Versorgung mit der Doppelkronenprothese sind hohe fünfstellige Rechnungsbeträge möglich – mit einer Zahnzusatzversicherung des Münchener Verein sichern Sie sich gegen hohe Zuzahlungen ab und profitieren von Erstattungen bis zu 100 %.
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    Fazit: Teleskopprothese – kombinierter Zahnersatz mit hohem Tragekomfort

    • Die Teleskopprothese bietet durch die Verankerung auf den Restzähnen ausgezeichnete Stabilität und Haltbarkeit.
    • Die herausnehmbare Prothese ist eine Alternative, wenn Implantate nicht in Betracht kommen.
    • Insbesondere Patienten, die Wert auf einen nahezu unsichtbaren, ästhetischen Zahnersatz legen, treffen mit der Doppelkronenprothese eine gute Wahl.
    • Vor allem bei wenigen Restzähnen ist dieser Zahnersatz gut geeignet.
    • Eine präzise Anfertigung und Anpassung ist für einen guten Sitz unerlässlich.

    Hinweis: Unsere Artikel liefern allgemeine Informationen zu möglichen zahnärztlichen Behandlungen, ohne dass damit ein Rechtsanspruch auf Leistungen aus unseren Zahnzusatzversicherungen abgeleitet werden kann. Es gelten die entsprechenden Vertragsgrundlagen (AVB sowie die jeweiligen Tarifbedingungen). Leistungsanträge werden im jeweiligen Einzelfall auf Vorliegen der Voraussetzungen für einen Leistungsanspruch geprüft.

    Fragen und Antworten zum Thema "Teleskopprothese"

    Die Teleskopprothese ist ideal bei einem geringen Restzahnbestand. Ideal für einen festen Halt der Prothese sind sechs Zähne pro Kiefer, in diesem Fall kommt die Prothese ohne Gaumenplatte zur Stabilisierung aus. Die gesetzlichen Krankenkassen erkennen den Zahnersatz als Regelversorgung an, wenn je Kiefer zwischen einem und drei Zähnen vorhanden sind.

    Eine Teleskopprothese wird auf Pfeilerzähnen befestigt. Gibt es keine natürlichen Restzähne, ist eine Befestigung auf Implantaten möglich. Unter Umständen ist die Haftung durch eine Teleskopprothese mit Gaumenplatte oder Sublingualbügel besser.

    Träger einer Teleskopprothese können alles essen, sollten aber bedenken, dass unter anderem Rotwein oder auch Nikotin unschöne Verfärbungen auf der Prothese hinterlassen können. Idealerweise reinigen Sie die Prothese nach dem Essen oder abends sorgfältig und setzen den Zahnersatz über Nacht wieder ein.

    Die Kosten einer Teleskopprothese sind von der Anzahl der erforderlichen Doppelkronen, dem Material und dem Aufwand abhängig. In der Regel ist mit Kosten von bis zu 5.000 € pro Kiefer zu rechnen. Sind sehr viele Zähne zu versorgen und der Patient bevorzugt höherwertiges Material, sind höhere Rechnungsbeträge denkbar. 

    Eine Geschiebeprothese ist in der Regel etwas günstiger als eine Teleskopprothese. Beim Einsetzen und Herausnehmen der Geschiebeprothese haben Patienten unter Umständen Schwierigkeiten, die Teleskopprothese ist etwas einfacher zu handhaben. Patienten besprechen den besten Zahnersatz idealerweise mit ihrem Zahnarzt.

    Implantete.com: www.implantate.com
    DentNet: www.dentnet.de 
    Zahnarzt Stille: www.zahnarzt-stille.de 
    ZPK Herne: www.zpk-herne.de 
    Kreativ Dental: www.kreativdentalclinic.eu 

    Alle abgerufen am 13.11.2023 

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