Häuslicher Unfall: Risiken erkennen und richtig absichern
Viele unterschätzen die Gefahren in den eigenen vier Wänden, dabei passieren die meisten Unfälle genau dort. Ein häuslicher Unfall kann schwerwiegende gesundheitliche und finanzielle Folgen haben, die nicht von der gesetzlichen Unfallversicherung abgedeckt sind. Erfahren Sie hier, wie Sie sich und Ihre Familie schützen und welche private Absicherung im Ernstfall wirklich hilft.
- Hohes Risiko im eigenen Zuhause: Die meisten Unfälle ereignen sich im häuslichen Umfeld.
- Die häufigsten Ursachen sind Stürze, gefolgt von Schnittverletzungen und dem Kontakt mit Gegenständen.
- Kein Schutz durch die gesetzliche Unfallversicherung: Ihr Schutz greift nur bei Arbeits- oder Schulunfällen sowie auf den direkten Wegen dorthin.
- Private Unfallversicherung als notwendige Absicherung: Sie bietet Schutz bei Unfällen, die sich in der Freizeit oder im eigenen Zuhause ereignen.
Was ist ein häuslicher Unfall?
Ein häuslicher Unfall ist ein Unfall, der sich in Ihrem Zuhause oder dessen unmittelbarer Umgebung ereignet – also im Haus, im Garten oder in der Garage. Dazu zählen die verschiedensten Unglücke, wie ein Sturz von der Treppe, eine Schnittverletzung beim Kochen oder eine Verbrennung.
Gerade weil unser Zuhause so vertraut ist, neigen wir dazu, unvorsichtiger zu sein. Viele wissen nicht: Die gesetzliche Unfallversicherung zahlt nicht bei Unfällen, die sich privat ereignen. Ihr Schutz gilt nur für Unfälle am Arbeitsplatz, in der Schule oder auf dem direkten Weg dorthin. Selbst im Homeoffice sind private Aktivitäten wie der Gang zur Toilette oder zur Küche nicht versichert.
Deshalb ist eine private Unfallversicherung, wie die des Münchener Verein, so wichtig: Sie schließt diese entscheidende Lücke und bietet Ihnen auch bei einem häuslichen Unfall, der selbst verursacht wurde oder in Ihrer Freizeit passiert, finanziellen Schutz. So sind Sie umfassend abgesichert, wenn die gesetzliche Unfallversicherung nicht einspringt.
Die häufigsten Gefahrenquellen und Unfallarten im Haushalt
Das eigene Zuhause gilt gemeinhin als sicherer Hafen, doch die Realität zeigt ein anderes Bild: Haushaltsunfälle zählen zu den häufigsten Unfallarten in Deutschland, deren Risiken oft unterschätzt werden. Diese Übersicht beleuchtet die Statistiken und typischen Gefahrenquellen, die im häuslichen Umfeld lauern. Die meisten Unfälle geschehen zu Hause oder in der Freizeit (RKI).
1. Häufigkeit und wer ist betroffen?
Haushaltsunfälle ereignen sich in Deutschland sehr häufig und stellen einen erheblichen Anteil am gesamten Unfallgeschehen dar. Jährlich ereignen sich in Deutschland rund 2,7 Millionen Unfälle im Haushalt (Daten von 2013). Das bedeutet, dass fast jeder dritte Unfall in Deutschland zu Hause oder in der unmittelbaren Umgebung (wie Garten oder Garage) stattfindet (laut RKI.) Im Jahr 2019 waren 5,1 % aller Erwachsenen in Deutschland von einem Haushaltsunfall betroffen (laut RKI-Webseite).
Haushaltsunfälle betreffen Frauen und Männer in unterschiedlicher Weise:
- Frauen: Haushaltsunfälle machen bei Frauen einen größeren Anteil an deren gesamten Unfällen aus (41 %) als bei Männern (24 %).
- Männer: Obwohl Frauen prozentual häufiger einen Heimunfall erleiden, ereignet sich aufgrund der insgesamt höheren Unfallhäufigkeit fast die Hälfte aller Heimunfälle bei Männern (51,6 % Frauen vs. 48,4 % Männer).
Mit zunehmendem Alter nehmen Haushaltsunfälle anteilig zu. Etwa jeder vierte Heimunfall (25,7 %) betrifft Personen ab 60 Jahren. Bei Frauen ab 60 Jahren ereignen sich sogar 57 % aller Unfälle zu Hause. Die höchsten Zahlen bei Haushaltsunfällen wurden 2019 bei Frauen ab 80 Jahren beobachtet (12,9 % der Frauen dieser Altersgruppe, laut RKI-Webseite).
2. Typische Unfallursachen und -mechanismen im Haushalt
Die häufigsten Ursachen für Unfälle im Haushalt sind:
Stürze:
Etwa 30,7 % der Heimunfälle sind Stürze. Generell passieren die meisten Sturzunfälle zu Hause (Saß, Varnaccia & Rommel). Oft ausgelöst durch Stolperfallen wie offenliegende Kabel, Kinderspielzeug oder rutschige Böden. Auch das Übersehen von Treppenstufen oder Stürze vom Hocker beim Erreichen höher gelegener Gegenstände sind häufige Unfallmechanismen.
Stich- und Schnittverletzungen:
Diese werden häufiger durch Haushalts- und Handwerkergeräte verursacht als bei anderen Unfällen (23,7 % aller Heimunfälle vs. 12,9 % aller Unfälle gesamt). Männer sind davon häufiger betroffen als Frauen. Sie resultieren aus Unachtsamkeit im Umgang mit scharfen Gegenständen wie Messern oder zerbrochenem Glas.
Kontakte mit Gegenständen:
Rund 17,2 % der Heimunfälle entstehen durch den Kontakt mit Gegenständen. Generell ist etwa jeder zweite Heimunfall mit der Beteiligung von Gegenständen verbunden. Dazu zählen am häufigsten Wohnungsgegenstände (z.B. Stühle, Tische), Haushaltsgeräte (z.B. Bügeleisen) sowie Bodenbeläge und Untergründe (z.B. Treppen).
Verbrennungen und Verbrühungen:
Verursacht durch heiße Flüssigkeiten, wie kochendes Wasser oder heißes Öl, sowie durch heiße Oberflächen, wie Herdplatten.
Stromschläge:
Gefahr durch defekte elektrische Geräte, unsachgemäße Handhabung von Steckdosen oder beschädigte Leitungen, die zu gefährlichen Stromschlägen führen können.
Vergiftungen:
Riskant durch versehentliche Einnahme von Substanzen wie Putzmitteln, Medikamenten oder Alkohol. Dies ist besonders kritisch, wenn diese für Kinder zugänglich sind oder es zu Verwechslungen kommt.
Art der Verletzungen und weitere Folgen von Haushaltsunfällen
Haushaltsunfälle führen häufiger zu offenen Wunden oder oberflächlichen Verletzungen und seltener zu Verrenkungen oder Zerrungen. Knochenbrüche treten bei etwa jedem fünften Heimunfall (20,4 %) auf. Im Jahr 2014 waren Knochenbrüche allgemein eine häufige Unfallfolge (16 % aller Unfälle).
Die Mehrheit der Haushaltsunfälle erfordert eine ärztliche Versorgung:
- Krankenhausbehandlung: Rund sieben von zehn Heimunfällen werden im Krankenhaus behandelt. Im Jahr 2014 wurde ein Fünftel aller ärztlich versorgten Unfälle stationär behandelt.
- Einschränkungen im Alltag/Arbeitsunfähigkeit: Etwa jeder zweite Heimunfall führt zu einer zeitweisen Einschränkung der üblichen Tätigkeiten oder bei Erwerbstätigen zu Arbeitsunfähigkeit.
Schwere und tödliche Haushaltsunfälle
Haushaltsunfälle können schwerwiegende Folgen haben, insbesondere für ältere Menschen. Bei etwa jedem vierten Unfall, der eine stationäre Krankenhausbehandlung erfordert, handelt es sich um einen Heimunfall. Bei Frauen geschehen schwere Unfälle häufiger im Haus oder in der näheren Umgebung.
Die traurige Bilanz:
Jährlich sterben in Deutschland 6.800 Menschen durch Unfälle im Haushalt (laut FAZ-Artikel).
70 % der tödlichen Haushaltsunfälle sind Stürze, oft im Bad oder auf Treppen. Jährlich enden 4.400 Sturzunfälle in den eigenen vier Wänden bei älteren Menschen tödlich.
Auch Vergiftungen sind eine bedeutende Todesursache und kosten jährlich 360 ältere Menschen das Leben.
Wer zahlt bei einem Haushaltsunfall? Einfach erklärt.
Ein Unfall im eigenen Zuhause ist schnell passiert – doch wer kommt für die Kosten auf?
Die gesetzliche Unfallversicherung: Meistens Fehlanzeige
Wichtig zu wissen: Die gesetzliche Unfallversicherung zahlt in der Regel nicht, wenn Ihnen zu Hause oder in Ihrer Freizeit ein Unfall passiert. Sie ist für Unfälle bei der Arbeit, in der Schule oder auf dem direkten Hin- und Rückweg zuständig.
Das bedeutet konkret für Sie:
- Ein "häuslicher Unfall selbst verursacht" oder ein "Sturz zu Hause" wird von der gesetzlichen Unfallversicherung nicht abgedeckt.
- Auch die Frage "Unfall zu Hause und Beanspruchen der Krankenversicherung" betrifft nur die medizinische Behandlung, nicht aber langfristige finanzielle Folgen wie bleibende Schäden.
Ausnahme Homeoffice:
Nur im Homeoffice gibt es einen kleinen Spielraum. Passiert ein Unfall, während Sie eine direkt arbeitsbezogene Tätigkeit ausüben, kann die gesetzliche Unfallversicherung zahlen.
Beispiel: Sie stürzen auf dem Weg zum Router, weil die Internetverbindung für Ihre Arbeit ausgefallen ist – das wäre versichert.
Aber: Stolpern Sie auf dem Weg zum privaten Kaffee in der Küche oder zum Briefkasten, ist das nicht versichert. Für private Tätigkeiten im Homeoffice springt die gesetzliche Unfallversicherung nicht ein.
Wenn Sie sich also fragen "Unfall im Haushalt wer zahlt?" oder "wann springt die Unfallversicherung ein?", lautet die Antwort bei der gesetzlichen Versicherung für private Unfälle fast immer: Gar nicht.
Die private Unfallversicherung: Ihr Schutz im eigenen Heim
Genau hier ist die private Unfallversicherung unerlässlich. Sie schließt die Lücke der gesetzlichen Absicherung und schützt Sie und Ihre Familie finanziell bei Unfällen, die zu Hause, in der Freizeit oder auf Reisen passieren.
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Hinweis: Unsere Artikel dienen ausschließlich der allgemeinen Information und stellen keine rechtliche, medizinische oder versicherungstechnische Beratung dar. Ein Rechtsanspruch auf Leistungen aus unseren Versicherungstarifen kann daraus nicht abgeleitet werden. Maßgeblich sind die jeweils geltenden Vertragsgrundlagen (AVB sowie die jeweiligen Tarifbedingungen). Leistungsanträge werden im Einzelfall auf Vorliegen der Voraussetzungen für einen Leistungsanspruch geprüft. Unsere Ratgeber bieten Ihnen allgemeine Informationen, praktische Tipps und Empfehlungen zu verschiedenen Themenbereichen. Sie dienen zur Orientierung, ersetzen jedoch keine individuelle Beratung durch Experten wie Ärztinnen und Ärzte, Fachberaterinnen und Fachberater oder andere Spezialistinnen und Spezialisten.
Saß, A.-C., & Kuhnert, R. (2022). Accidents in Germany 2019/2020 – Results from a representative health survey of adults. EU|SAFETY 2022, Wien, Österreich.
Robert Koch Institut: www.edoc.rki.de
Saß, A.-C., Kuhnert, R., & Rommel, A. (2017). Unfallverletzungen bei Erwachsenen in Deutschland. Journal of Health Monitoring, 2 (3), 97. www.doi.org
Zuletzt abgerufen am 16.12.2025