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Ratgeber > Zahngesundheit > Lachgas beim Zahnarzt
16.02.2024 | 4:10

Lachgas beim Zahnarzt: Wissenswertes zu Wirkung, Ablauf & Kosten

Die Angst vorm Zahnarzt ist bei einigen Patienten so groß, dass sie dringend notwendige Behandlungen immer wieder verzögern. Durch die Verschiebungen verschlimmern sich die Probleme und es entsteht ein regelrechter Teufelskreis. Im folgenden Artikel erfahren Sie alles über die angstfreie Behandlung mit Lachgas beim Zahnarzt. Wir zeigen Ihnen, in welchen Fällen die Lachgassedierung sinnvoll ist und mit welchen Kosten Sie rechnen müssen.

    • Lachgas wirkt entspannend und reduziert Angstgefühle
    • Der Patient ist weiterhin ansprechbar
    • Die Behandlung unter Lachgas ist nebenwirkungsarm und bereits bei Kindern möglich
    • Die GKV trägt die Kosten nicht, mit einer Zahnzusatzpolice sichern Patienten die zusätzliche Leistung ab
    Lachgas beim Zahnarzt: Kosten & Wirkung im Überblick.

    Was ist Lachgas?

    Bei Lachgas handelt es sich um Distickstoffmonoxid, das als Inhalationsnarkotikum verwendet wird. Das Gas ist farb- und geruchlos und nicht brennbar.

    Die sedierenden Eigenschaften entdeckte der englische Chemiker Humphry Davy bei Selbstversuchen im Jahr 1799. Als Narkosemittel kam das Lachgas erstmals 1844 bei dem amerikanischen Zahnheilkundler Horace Wells zum Einsatz. Damals ließ Wells sich unter Verwendung des Distickstoffmonoxids von seinem Assistenten einen Weisheitszahn entfernen und verspürte dabei keine Schmerzen.

    Woher der Name Lachgas kommt, ist nicht eindeutig belegt. Man vermutet, dass die Euphorie, die beim Einatmen des Gases zu spüren ist und den Konsumenten zum Lachen bringt, zu dem Namen führte. Eine andere Annahme ist, dass das Gas Krämpfe des Zwerchfells auslösen kann, die aussehen, als würde der Konsument lachen.

    Wie funktioniert Lachgas beim Zahnarzt?

    Das Lachgas wirkt auf das zentrale Nervensystem des Patienten, entspannt und reduziert Angstgefühle beim Patienten. Der Behandelte befindet sich in einer Art Trancezustand, unter Umständen stellt sich eine euphorische Wirkung ein. Der Patient fühlt sich geborgen und empfindet eine Art Distanz zu dem Geschehen um sich herum. Das Lachgas bewirkt eine Reduzierung des Zeitgefühls, das heißt, für den Betroffenen vergeht die Zeit schneller.

    Trotz der Sedierung mit Lachgas bleiben Patienten während der Behandlung weiterhin ansprechbar, können reagieren und atmen selbständig.

    Wie ist der Ablauf einer Behandlung mit Lachgas?

    Die Behandlung mit Distickstoffmonoxid besteht aus verschiedenen Schritten:

    1. Der Patient bekommt eine Nasenmaske aus Silikon, die mit dem Lachgasgerät verbunden ist.
    2. Zunächst atmet der Patient über diese Maske reinen Sauerstoff ein. Nun wird langsam Lachgas beigemischt, das der Patient über die Lunge aufnimmt.  
    3. Wenn die Sedierung wirkt, erhält der Patient zusätzlich eine örtliche Betäubung. Das Gas allein reicht nicht aus, um den Schmerz auszuschalten.
    4. Nach Einsetzen der örtlichen Betäubung beginnt die zahnärztliche Behandlung.
    5. Zum Ende erhält der Patient statt Lachgas wieder Sauerstoff.
    6. Etwa 15 bis 30 Minuten nach Ende der Lachgassedierung kann der Patient wieder normal am Straßenverkehr teilnehmen und die Praxis verlassen.

    Gut zu wissen

    Es ist möglich, größere Behandlungen, die bis zu vier Stunden dauern können, unter der Lachgassedierung durchzuführen.

    der einsatz von lachgas ist in der regel bereits bei kindern ab einem alter von zwei oder vier jahren möglich

    Für wen ist Lachgas beim Zahnarzt geeignet?

    Grundsätzlich ist die Lachgasnarkose für jeden Patienten geeignet. Zahnärzte empfehlen den Einsatz bereits bei Kindern ab einem Alter von zwei oder vier Jahren. Idealerweise lassen Sie sich wegen einer Sedierung mit Lachgas für sich oder Ihr Kind von Ihrem Zahnarzt beraten.

    Besonders sinnvoll ist Lachgas bei einer Zahnarztphobie und bei Patienten, die unter starkem Würgereiz leiden.

    Wann ist eine Lachgassedierung beim Zahnarzt nicht zu empfehlen?

    Es gibt bestimmte Indikationen, bei denen Mediziner von einer Lachgasbehandlung abraten:

    • Bei einer akuten Atemwegsinfektion
    • Bei gestörter Nasenatmung
    • Bei Asthma
    • Bei der chronischen Lungenerkrankungen COPD
    • Bei einer Mittelohrentzündung

    Frauen, die aktuell schwanger sind oder einen Kinderwunsch haben, klären die Verwendung des Lachgases am besten mit dem Zahnarzt.

    Welche Nebenwirkungen gibt es bei einer Lachgassedierung?

    kopfschmerzen können eine der nebenwirkungen einer lachgassedierung sein

    Lachgas wird sehr häufig in Zahnarztpraxen zur Sedierung verwendet und gilt bei korrekter Verabreichung als sicher und es gibt keine Bedenken bei der Anwendung. Allergien gegen das Gas sind nicht bekannt. Der Körper nimmt das Distickstoffmonoxid nicht auf, vielmehr wird das aufgenommene Gas wieder abgeatmet. 

    Der Zahnarzt klärt Patienten vor der Behandlung über mögliche, sehr selten vorkommende Nebenwirkungen auf:

    • Übelkeit
    • Schwindel
    • Schwitzen
    • Unruhegefühl
    • Kopfschmerzen

    Durch die zusätzliche Gabe von Sauerstoff kann der Zahnarzt in der Regel das Auftreten von Nebenwirkungen verhindern.

    Was sind die Vorteile einer Lachgasbehandlung beim Zahnarzt?

    Die Lachgasbehandlung ist eine ideale Alternative zur Vollnarkose. Patienten, die während des Zahnarztbesuchs weiterhin ansprechbar sein möchten und Einfluss auf die Behandlung nehmen möchten, treffen mit der Lachgassedierung eine gute Wahl.
     
    Mehr zum Thema Vollnarkose erfahren Sie in unserem Ratgeber „Vollnarkose beim Zahnarzt: Kosten und Ablauf der Zahnbehandlung.“.

    Die Vorteile von Lachgas im Überblick:

    • Keine bis geringe Nebenwirkungen
    • Keine Wechselwirkungen mit Medikamenten bekannt
    • Lachgas wird vom Körper nicht verstoffwechselt
    • Keine Einschränkungen bei bestehenden Vorerkrankungen
    • Keine Nachwirkungen nach der Verabreichung zu erwarten
    • Der Zahnarzt kann bei auftretenden Fragen mit dem Patienten kommunizieren
    • Günstiger als eine Vollnarkose oder ein Dämmerschlaf, da kein Anästhesist anwesend sein muss

    Was kostet eine Behandlung mit Lachgas beim Zahnarzt?

    Für eine Stunde Lachgassedierung müssen Patienten mit 100 bis 180 € rechnen. Für jede weitere Stunde werden etwa 60 € fällig.

    Zum Vergleich: Für eine Vollnarkose stellen Zahnärzte für eine Stunde zwischen 200 und 300 € in Rechnung, jede weitere Stunde kostet bis zu 150 €.

    Übernimmt die Krankenkasse die Lachgasbehandlung beim Zahnarzt?

    Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Zahnarztbehandlung mit Lachgas in der Regel nicht. Unter Umständen beteiligen sich einzelne Versicherer bei bestimmten Behandlungen wie der Entfernung der Weisheitszähne bei jungen Leuten bis zu einem bestimmten Alter an den Kosten. 

    Üblicherweise gehört die Lachgassedierung jedoch nicht zu den Leistungen der GKV und als Versicherter tragen Sie die Rechnung aus eigener Tasche.

    Für diese Fälle ist eine Zahnzusatzversicherung zu empfehlen. Der Münchener Verein beteiligt sich bei der Wahl eines ZahnGesund-Tarifs mit bis zu 300 € jährlich an der Lachgassedierung.  

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    Fazit: Lachgas als hilfreiches Mittel

    • Für ängstliche Patienten oder Patienten, die unter starkem Würgereiz leiden, ist die Zahnarztbehandlung unter Lachgas ideal.
    • Lachgas ist nebenwirkungsarm und sorgt für einen entspannten Zustand.
    • Wichtig ist, eine Praxis mit Erfahrung in der Lachgassedierung zu wählen.
    • Im Vergleich zu einer Vollnarkose sind die Kosten für die Lachgasbehandlung moderat.
    • Gesetzlich Versicherte mit einer Zahnzusatzversicherung bekommen Leistungen für die Lachgassedierung abhängig von den Versicherungsbedingungen erstattet.

    Hinweis: Unsere Artikel liefern allgemeine Informationen zu möglichen zahnärztlichen Behandlungen, ohne dass damit ein Rechtsanspruch auf Leistungen aus unseren Zahnzusatzversicherungen abgeleitet werden kann. Es gelten die entsprechenden Vertragsgrundlagen (AVB sowie die jeweiligen Tarifbedingungen). Leistungsanträge werden im jeweiligen Einzelfall auf Vorliegen der Voraussetzungen für einen Leistungsanspruch geprüft.

    Fragen und Antworten zum Thema "Lachgas beim Zahnarzt"

    Bezahlt die Krankenkasse eine Zahnbehandlung unter Lachgas?

    In der Regel bezahlen gesetzliche Krankenkassen für Zahnarztbehandlungen unter Lachgas nichts. Es handelt sich um eine Leistung, die privat abgerechnet wird.

    Für welche Patienten ist Lachgas nicht geeignet?

    Für Patienten, die unter einem akuten Atemwegsinfekt leiden, ist die Behandlung unter Lachgas nicht geeignet. Auch bei einer gestörten Nasenatmung, Asthma oder COPD raten Zahnärzte von der Lachgassedierung ab. Idealerweise klären Patienten im persönlichen Gespräch, ob die Verwendung von Lachgas möglich ist.

    Ist Lachgas besser als eine Vollnarkose?

    Lachgas ist nebenwirkungsärmer als eine Vollnarkose und es bestehen weniger Risiken als bei einer Vollnarkose. Der Patient ist allerdings bei der Lachgasbehandlung nicht narkotisiert, sondern weiterhin bei Bewusstsein, das Lachgas sorgt lediglich für einen Entspannungszustand.

    Spürt man beim Zahnarzt bei Lachgas Schmerzen?

    Bei der Zahnbehandlung mit Lachgas befindet sich der Patient in einem Zustand der Entspannung. Eine örtliche Betäubung ist trotz der Sedierung erforderlich, da das Lachgas das Schmerzempfinden nicht komplett ausschaltet.

    Quellen

    DocCheck: www.flexikon.doccheck.com
    Zahnarzt am Bayerischen Platz: www.zahnarzt-am-bayerischen-platz.de
    Topdentis: www.topdentis-cologne.de
    Dr. Melchior & Team: www.dr-melchior.de

    Alle abgerufen am 4.12.2023 

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