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Ratgeber > Zahngesundheit > CMD - Ursachen, Symptome und Behandlung
02.06.2022 | 4:30

Krank durch Zähne & Kiefer: CMD - Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) wird durch eine Fehlfunktion von Zähnen und Kiefer ausgelöst. In Deutschland leiden nach Angaben des CMD Dachverbandes e.V. rund 7 Millionen Menschen an der Erkrankung. Dennoch ist die Funktionsstörung weitgehend unbekannt und bis zu einer Diagnose dauert es unter Umständen einige Jahre. Im folgenden Ratgeber erfahren Sie, welche Ursachen es für eine CMD gibt, welche Symptome auftreten und wie Sie den Beschwerden am besten vorbeugen.

    • CMD wird durch eine Fehlstellung des Kiefers ausgelöst.
    • Ursachen sind vor allem Veränderungen im Kauapparat sowie Haltungsfehler und Stress.
    • Die Beschwerden sind multifunktional und zeigen sich im gesamten Körper.
    • Die Behandlung erfolgt mit einer Aufbissschiene.
    CMD - Ursachen, Symptome und Behandlung - Ratgeber Gesundheit - Münchener Verein

    Was ist eine CMD Craniomandibuläre Dysfunktion?

    Die Bezeichnung leitet sich aus den lateinischen Begriffen „Cranium“ für Schädel und „Mandibula“ für Unterkiefer sowie „Dysfunktion“ für Funktionsstörung ab. Die CMD resultiert aus einem gestörten Zusammenspiel des Kauapparats, der Gelenke und der umliegenden Muskulatur. Schon eine leichte Fehlstellung des Kiefers kann Schmerzen und Verspannungen verursachen. Nicht nur eine Fehlfunktion von Ober- und Unterkiefer kann Erkrankungen begünstigen, unsere Zähne haben einen erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit.

    Mehr darüber erfahren Sie in unserem Ratgeber  “Risiko schlechte Zähne: Wie kranke Zähne auf unseren Körper wirken“.

      Welche Ursachen gibt es für CMD?

      Die Ursachen für die CMD-Erkrankungen liegen in drei verschiedenen Bereichen:

      Zähne und Kiefer als Ursache für CMD - Ratgeber Gesundheit - Münchener Verein

      1. Zähne und Kiefer

      Kleinste Veränderungen wie ein fehlender Zahn oder eine schlecht sitzende Brücke bringen das harmonische Zusammenspiel der Ober- und Unterkiefer in eine Schieflage und der komplizierte Regelkreis wird gestört. Die Kaukräfte im Kiefer sind nicht mehr gleichverteilt und es kommt zu einem unphysiologischen Beißverhalten. Als Folge können Kiefergelenkschmerzen und Verspannungen entstehen, die sich von der Gesichtsmuskulatur ausgehend, im gesamten Körper verteilen. 

      Körperhaltung als Ursache für CMD - Ratgeber Gesundheit - Münchener Verein

      2. Körperhaltung

      Eine sitzende Tätigkeit führt bei vielen Menschen zu Fehlhaltungen der Schulter-Nacken-Partie. Auch unnatürliche Schlafpositionen oder Verschiebungen der Wirbelsäule beeinflussen die Körperhaltung. Durch Muskelketten und Nervenverbindungen wirken die chronischen Haltungsfehler auf die Kiefergelenke und den Kauapparat. Sitzt ein Betroffener beispielsweise vor dem Computer und streckt den Kopf nach vorn, wird der Unterkiefer dadurch automatisch nach hinten gezogen. Auf Dauer entsteht so eine Fehlposition des Kiefers, was weitere Beschwerden nach sich zieht. 

      Stress und Überforderung als Ursache für CMD - Ratgeber Gesundheit - Münchener Verein

      3. Psyche

      Stress und Überforderung gehören leider häufig zu unserem Alltag. Wer unter psychischen Problemen leidet, beißt oftmals die Zähne stark zusammen oder knirscht nachts mit den Zähnen. Passiert das dauerhaft, kann der Körper die Über- und Fehlbelastung nicht mehr kompensieren und es kommt zu anhaltenden Verspannungen. In einer Studie untersuchte die Universität Greifswald den Zusammenhang zwischen psychischen Erkrankungen und einer Craniomandibulären Dysfunktion. Demnach hatten Patienten mit einer Depression ein erhöhtes Risiko für Kiefergelenkschmerzen.

      Symptome: Wie äußert sich eine Craniomandibuläre Dysfunktion?

      Eine CMD verursacht keine einheitlichen Beschwerden, sondern wirkt sich auf den gesamten Körper aus. Ein Überblick über die möglichen Symptome der CMD:

      Zähne & Kiefer

      • Probleme beim Kauen
      • Lockere Zähne 
      • Zahnverschiebungen
      • Knackender Kiefer
      • Eingeschränkte Öffnung des Kiefers
      • Unterkiefers verschiebt sich bei Öffnen des Mundes
      • Zahnfleischrückgang
      • Kerben, keilförmige Zahndefekte
      • Abrasion einzelner Zähne

       

      Hals, Kopf & Nacken

      • Schluckbeschwerden
      • Heiserkeit, Halsschmerzen
      • Sprachstörungen
      • Gesichtsschmerzen
      • Nackensteifigkeit
      • Schulterschmerzen 
      • Spannungskopfschmerzen
      • Druckkopfschmerzen 
      • Berührungsempfindliche Kopfhaut
      • Schwindel, Gleichgewichtsstörungen

      Augen & Ohren

      • Tinnitus
      • Doppeltsehen
      • Flimmern
      • Lichtemfpfindlichkeit
      • Entzündungen im Gehörgang
      • Ohrdruck 
      • Augenschmerzen 

      Psyche

      • Schlaflosigkeit
      • Müdigkeit
      • Stimmungsschwankungen
      • Unruhe
      • Angstzustände
      • Appetitlosigkeit

      Bewegungsapparat

      • Bandscheibenprobleme
      • Beckenschiefstand
      • Schmerzen beim Gehen
      • Knieschmerzen
      • Taubes Gefühl in Armen und Fingern
      • Muskel- und Gelenkschmerzen
      • Schmerzende Lendenwirbelsäule
      • Schmerzen im Bereich der Brustwirbelsäule

      Wann und zu welchem Arzt sollte ich bei CMD-Symptomen?

      Bei einer CMD kann eine Vielzahl von Symptomen auftreten. Zu welchem Arzt Sie gehen sollten, ist grundsätzlich von den Beschwerden abhängig. Haben Sie Ohrgeräusche oder Probleme mit Halsschmerzen, ist ein HNO-Arzt die richtige Anlaufstelle. Geht es um Verspannungen, Rücken- oder Muskelschmerzen hilft der Orthopäde weiter. In den meisten Fällen äußert sich die Erkrankung durch Probleme mit dem Zahnapparat. Wer Schwierigkeiten beim Kauen hat, nachts mit den Zähnen knirscht oder Kiefergeräusche bemerkt, sollte einen Zahnarzt oder Kieferorthopäden aufsuchen. Aufgrund des multifunktionalen Geschehens einer CMD ist es häufig erforderlich, dass Ärzte verschiedener Fachrichtungen zusammenarbeiten. 

      Tipp 

      Damit die Erkrankung nicht chronisch wird oder weitere Beschwerden nach sich zieht, sollten Sie umgehend einen Arzttermin machen und nicht zu lange abwarten. Bleibt die CMD unbehandelt, drohen schwerwiegende Folgen wie dauerhafte Ohrgeräusche.

      CMD – Behandlungs- und Diagnosemethoden-Ratgeber Gesundheit-Münchener Verein

      Wie wird CMD behandelt?

      Besteht der Verdacht einer CMD, empfiehlt sich die Behandlung durch einen auf CMD spezialisierten Facharzt. Ärzte, die sich auf die craniomandibuläre Dysfunktion spezialisiert haben, erstellen eine sogenannte Funktionsanalyse. Der Experte untersucht im Rahmen einer klinischen Analyse den Kiefer und die Kaumuskulatur. Im zweiten Schritt wird unter Umständen eine instrumentelle Funktionsanalyse notwendig, bei der der Kauapparat mit Spezialinstrumenten genau untersucht wird. Eventuell werden Röntgenaufnahmen oder eine Magnetresonanztomographie angefertigt. 

      Die Fehlstellung des Kiefers oder das nächtliche Zähneknirschen wird in der Regel mit einer individuell angepassten Zahnschiene behandelt. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen Kosten für einfache Aufbissschienen. Erstattungen für die aufwendige Funktionsdiagnostik oder höherwertige Knirscherschienen zahlen die gesetzlichen Versicherer nicht, dabei handelt es sich um reine Privatleistungen. Ideal ist daher eine Zahnzusatzversicherung des Münchener Verein: Im Tarif ZahnGesund 100 sind die kieferorthopädische Funktionsanalyse und die DROS-Schiene mitversichert.

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      Wie kann ich einer craniomandibulären Dysfunktion (CMD) vorbeugen?

      Es ist leichter gesagt, als getan, aber idealerweise vermeiden Sie Stress und versuchen, regelmäßige Entspannung in Ihren Alltag zu integrieren. Bemerken Sie eine starke Anspannung der Kiefergelenke oder nächtliches Zähneknirschen, sollten Sie möglichst frühzeitig einen Arzt aufsuchen, um ein weiteres Fortschreiten der Probleme zu vermeiden. 

      Wichtig sind zudem regelmäßige Kontrolltermine beim Zahnarzt, bei denen der Experte unter Umständen erste Anzeichen einer CMD erkennt, etwa weil sich an einigen Zähnen besonders starke Abnutzungserscheinungen zeigen.

      Fazit - CMD-Symptome unbedingt ernst nehmen

      • Eine Funktionsstörung des Kiefers zieht verschiedene Beschwerden nach sich, die sich auf den gesamten Körper auswirken.  
      • Denken Sie auch bei Symptomen, die auf den ersten Blick nichts mit dem Kiefer zu tun haben an eine CMD, wenn es keine andere Ursache gibt. 
      • Ohne Therapie drohen chronische Beschwerden wie Tinnitus oder Blockaden der Halswirbelsäule.
      • Bemerken Sie eine Fehlfunktion des Kiefers, festes Zusammenpressen von Ober- und Unterkiefer oder Bruxismus, sollten Sie nicht zu lange zögern, sondern umgehend einen Arzt aufsuchen.
      • Eine Zahnschiene lindert die Beschwerden und entlastet den Kiefer.

      Hinweis: Unsere Artikel liefern allgemeine Informationen zu möglichen zahnärztlichen Behandlungen, ohne dass damit ein Rechtsanspruch auf Leistungen aus unseren Zahnzusatzversicherungen abgeleitet werden kann. Es gelten die entsprechenden Vertragsgrundlagen (AVB sowie die jeweiligen Tarifbedingungen). Leistungsanträge werden im jeweiligen Einzelfall auf Vorliegen der Voraussetzungen für einen Leistungsanspruch geprüft.

      Quellen

      NDR: www.ndr.de
      CMD-Arztsuche: www.cmd-arztsuche.de
      My Physio: www.myphysio-deutschland.de
      Zahnarzt Frank Bias: www.cmd-zapraxis-bias.de

      Alle abgerufen am 21.03.2022.

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